Chicoree – Brüsseler Zufallsentdeckung
Autor/in: Sabrina Rauth,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Montag, 26. September 2011
Wahrscheinlich entdeckte Herr Brézier im Jahr 1845 durch Zufall den Chicoree. Er war Chefgärtner des Botanischen Gartens in Brüssel und beobachtete, dass in einem dunklen Keller gelagerte Zichorienwurzeln zu treiben begannen. Der wagemutige Chefgärtner kostete die Schösslinge und war überrascht von dem angenehmen Geschmack. Nach einer anderen Quelle hingegen waren Zichorienwurzeln bereits im 16. Jahrhundert in England und Frankreich bekannt. Die aktuelle Beliebtheit jedenfalls erlangte das Gemüse erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die dicht gewickelten, weißen Blätter, die an einem festen Strunk wachsen, haben ein knackiges, leicht bitter-herbes Aroma. Man lässt die Stauden in abgedunkelten Räumen ausreifen. Neben gelb-grünblättrigen existieren auch dekorative rotblättrige Sorten. Die im Chicoree enthaltenen Bitterstoffe wirken sich günstig auf Appetit, Stimmung und Stoffwechsel aus. –> Inhaltsstoffe
Lagerung
Die Blätter sollten vor Licht geschützt werden, da sie andernfalls sehr bitter werden. Im Kühlschrank ist der stoß- und druckempfindliche Chicoree nur einige Tage lang haltbar.
In der Küche
Waschen Sie den Chicoree vor dem Zerkleinern. Der bittere Geschmack lässt sich mildern, wenn das Gemüse kurz in kalte Milch eingelegt wird. Chicoree eignet sich für Salate oder als Gemüse. Die besonders bitteren Blattspitzen und der Strunk sollten entfernt werden. Geröstete Chicoree-Wurzeln werden wegen ihres angenehmen Aromas auch als Kaffeeersatz verwendet.
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Quellen:
- Bendel L: Das große Lexikon der Früchte und Gemüse. Herkunft, Inhaltsstoffe, Zubereitung, Wirkung. Anaconda, Köln, 2008
- Kandeler R, Ullrich WR: Symbolism of plants: examples from European-Mediterranean culture presented with biology and history of art. J EXP BOT 2009;60(14):3973–3974
verfasst von Sabrina Rauth am 26. September 2011 um 07:00
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