Kann man Akne wegessen?
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina BĂ€chle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung ErnĂ€hrung und Gesundheit
Mittwoch, 24. April 2013
Wie Akne entsteht, ist noch nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt. Es scheint jedoch sicher zu sein, dass die ErnĂ€hrung nicht die Ursache, sondern höchstens ein begĂŒnstigender Faktor ist. Besonders Lebensmittel mit leicht verfĂŒgbaren Kohlenhydraten und hohem MilcheiweiĂgehalt könnten dazu beitragen, die Pickel sprieĂen zu lassen.

Schnell verfĂŒgbare Kohlenhydrate könnten eine Akne begĂŒnstigen.
Die Beobachtung, dass Naturvölker in ihrer gewohnten Umgebung keine Akne hatten, bei der Ăbernahme eines westlichen Lebensstils aber ebenfalls daran erkrankten, legt nahe, dass Faktoren unseres Lebensstils an der Erkrankung beteiligt sind. Immer wieder wurden wĂ€hrend der letzten Jahrzehnte Studien durchgefĂŒhrt, wie die ErnĂ€hrung die Entstehung und den Schweregrad von Akne beeinflusst. WĂ€hrend die Aussagekraft frĂŒherer Studien aufgrund von methodischen MĂ€ngeln eingeschrĂ€nkt war, kristallisieren sich in neuen methodisch besser angelegten Studien zwei NĂ€hrstoffe heraus, die mit Akne in Verbindung gebracht werden: MilcheiweiĂ und leicht verfĂŒgbare Kohlenhydrate.
Auf welchem Weg können diese NĂ€hrstoffe die Bildung von Hautunreinheiten fördern oder sogar verursachen? „Diese Nahrungsmittel erhöhen den Blutzuckerspiegel und regen indirekt die BauchspeicheldruÌse an, das Hormon Insulin auszuschĂŒtten. Sie verstĂ€rken pubertĂ€re Hormonumstellungen, welche die TalgdruÌsen stimulieren, uÌbermĂ€Ăig viel Talg zu produzieren“, erlĂ€utert der Dermatologe Bodo Melnik aus OsnabrĂŒck. Bei Milch wirken seiner EinschĂ€tzung nach nicht das Milchfett, sondern Molkeproteine aknefördernd. Dementsprechend rĂ€t Melnik, bei Akne wenig Lebensmittel mit einem hohen glykĂ€mischen Index (also mit einem hohen Anteil leicht verfĂŒgbarer Kohlenhydrate) zu verzehren und Milch und Milchprodukte nur eingeschrĂ€nkt aufzunehmen.
Sein Kollege Falk Ochsendorf von der UniversitĂ€t Frankfurt hĂ€lt derartige RatschlĂ€ge aufgrund der immer noch geringen Evidenz fĂŒr verfrĂŒht. Er empfiehlt seinen Patienten selbst auszuprobieren, ob ihre Akne sich verbessert, wenn sie auf Schokolade, Chips, WeiĂbrot und Fast Food verzichten.
Quellen einblenden
- T. MĂŒller (2013): Akne und ErnĂ€hrung: Lassen Fett und Zucker tatsĂ€chlich Pickel sprieĂen? Springermedizin, Artikel vom 08.03.2013.
- G. Gukelberger-Felix (2013): Hautprobleme: Richtig essen hilft gegen Pickel. Spiegel-Online, Artikel vom 12.04.2013.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina BĂ€chle am 24. April 2013 um 06:09
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Hallo,
ich denke auch, daĂ die ErnĂ€hrung allein nicht die Ursache fĂŒr Akne und Pickel ist. Aber man kann sicherlich sehr viel dazu beitragen, wenn man sich gesund ernĂ€hrt.
VG
Christine
In meiner Jugend habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich stets Akne bekam, wenn ich viel SĂŒĂigkeiten gegessen habe. Deshalb habe ich dies reduziert, da es auch fĂŒr den gesamten Körper und die ZĂ€hne besser ist.
Die ErnĂ€hrung ist nach wie vor super wichtig fĂŒr eine reinere Haut. Aber nur durch eine ErnĂ€hrungsumstellung aknefrei werden, ist in den Meisten FĂ€llen meiner Meinung nach leider noch unmöglich. Zu viele andere Faktoren hĂ€ngen davon ab.
Herzlichen Dank fĂŒr den Artikel!
GrĂŒĂe
Der Doc
Ich merke selber wenn ich besser auf meine ErnÀhrung achte , das dann meine Haut viel reiner und klarer ist und nicht so viele Pickel entstehen. Falle ich wieder in mein altes Muster und esse viel fettreicher sieht meine Haut auch dementsprechend aus.
Wenn ich viele fettreiche Lebensmittel – beispielsweise Chips – esse, bekomme ich hĂ€ufiger eine unreine Haut. Ich denke aber, dass auch andere Faktoren wichtig sind.