Laktoseintoleranz - Ernährungstherapie

Allgemeine Informationen

Bei einer Laktoseintoleranz / Milchzuckerunverträglichkeit lösen Milch und Milchprodukte bzw. deren Inhaltsstoffe die Beschwerden aus. Somit handelt es sich um eine diätetische Therapie, bei der das Hauptaugenmerk auf Milch, Milchprodukte und Lebensmittel, die diese enthalten, gerichtet ist.

Basis: Gesund und vollwertig

Eine sinnvoll zusammengesetzte, gesunde Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung, gesund und leistungsfähig zu sein, sich wohl zufühlen und genügend Abwehrkräfte gegenüber Krankheiten zu entwickeln.

Besteht eine Milchzuckerunverträglichkeit, sollte die Ernährung gesund und möglichst vollwertig sein, damit der Körper alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge erhält.

Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten "Vollwertige Ernährung".

Calciumzufuhr

Milch und Milchprodukte sind die wichtigsten Calciumlieferanten in unserer Ernährung. Um den Calciumbedarf bei einer Laktoseintoleranz aber trotzdem zu decken, kann auf calciumhaltiges Mineralwasser oder Leitungswasser ausgewichen werden. Ein Mineralwasser darf die Bezeichnung "calciumhaltig" tragen, wenn es mind. 150 mg Calcium pro Liter enthält. Auch Gemüsesorten, die viel Calcium enthalten - wie z.B. Broccoli und Grünkohl - sollten in den Speiseplan vermehrt mit eingebaut werden.

Da der Körper bei einem Verzicht auf Milchprodukte oft nicht ausreichend mit Calcium versorgt wird und die Gefahr einer Osteoporose besteht, ist die Supplementierung von Calcium in Form von Calciumpräparaten oder die Zufuhr calciumangereicherter Lebensmittel (z.B. Fruchtsäfte) in manchen Fällen notwendig.

Ausführliche Informationen zum Thema Osteoporose und Calcium finden Sie in unseren Seiten zum Thema "Osteoporose". Hier können Sie sich außerdem einen Überblick über den Calciumgehalt ausgewählter Nahrungsmittel verschaffen.

Therapie der Laktoseintoleranz

Grundprinzip

Die Therapie der Milchzuckerunverträglichkeit hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab, also davon, welche Mengen Milchzucker vertragen werden. Dies reicht von einer völligen Unverträglichkeit bis hin zu einer leichten Unverträglichkeit. Letztendlich ist für jeden Betroffenen wichtig zu wissen, bei welcher Menge Laktose er mit Beschwerden reagiert.

Nur selten kommt es bereits bei sehr geringen Laktosemengen (unter 3g) zu Unverträglichkeitsreaktionen, so dass Lebensmittel mit geringen Milchzuckermengen und in kleiner Menge verzehrt meist ohne Probleme vertragen werden.

Beschwerden treten oft erst bei Laktosemengen von über 10g auf.

Abhängigkeit der Milchzuckerunverträglichkeit vom Schweregrad der Erkrankung:

Schweregrad Milchzucker (g) pro Tag, der problemlos vertragen wird
leicht 8 - 10 g
mittel bis 1 g
schwer ohne

Prinzip der Ernährungstherapie

Das Prinzip der Ernährungstherapie besteht in der Einschränkung bzw. Verzicht beim Verzehr von Milch und -produkten sowie von Lebensmitteln, die solche enthalten.

Gesäuerte Milchprodukte und Käse

Obwohl Sauermilchprodukte (Joghurt, Dickmilch, Kefir etc.) relativ große Mengen Milchzucker enthalten (siehe Lactosegehalt von Lebensmitteln), werden sie häufig gut vertragen. Grund hierfür sind die Milchsäurebakterien, die im Darm größere Mengen Milchzucker abbauen.

Ähnliches gilt für die Verträglichkeit vieler Käsesorten, da der Milchzucker bei der Käseherstellung durch Fermentation weitgehend abgebaut wird. Es ist für die Ernährungspraxis von Bedeutung, wenn Sauermilch- und Käseprodukte verzehrt werden können, da hierdurch zumindest ein Teil des Calciumbedarfs gedeckt wird. Außerdem sorgen Sauermilchprodukte für eine gut funktionierende Darmflora.

Tipp: Laktosefreie Rezepte

In unserer Rezeptdatenbank finden Sie zahlreiche laktosefreie Rezepte.