Ab in den Urlaub!

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Freitag, 10. Juni 2011

Verreisen
© matt hutchinson

Mit dem warmen Wetter kehrt auch die Reiselust zurück. Die vielen Feiertage im Juni bieten eine ideale Gelegenheit für Kurzreisen und spontane Besuche bei Verwandten und Freunden. Und danach dauert es auch nicht mehr lange bis zu den großen Ferien und dem Sommerurlaub. Mit der Reiseplanung sollte man nicht erst am Zielort beginnen, sondern schon die Hinfahrt einbeziehen.

Wer mit dem eigenen Auto anreist, hat in seinem Gepäck genug Platz für einen frischen und bekömmlichen Imbiss unterwegs, sollte man annehmen. Dennoch ergab eine Umfrage des Innofact-Instituts im Auftrag von AutoScout24, dass sich fast ein Drittel der befragten Personen unterwegs von Schokoriegeln, Gummibärchen und Keksen ernährt. Weitere 27 Prozent entschieden sich für Burger und Pommes. Verglichen mit dem Vorjahr ist der Anteil der Reisenden, die gesunde Snacks wie Vollkornbrot, Obst und Rohkost bevorzugten, zwar leicht gestiegen, er beträgt aber immer noch lediglich 19 Prozent. Knapp ein Viertel der befragten Personen gab an, im eigenen Auto nicht zu essen. Dabei scheint das Ernährungsbewusstsein mit dem Alter zuzunehmen: Während weniger als jeder Zehnte der 18-29-Jährigen (acht Prozent) auf gesunde Snacks zurückgriff, waren es ein Viertel bei den über 50-Jährigen.

Bei langen Fahrten ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld Gedanken über den Reiseproviant zu machen. Fette Speisen liegen oft schwer im Magen und erfordern intensive Verdauungsarbeit. Dies führt zu nachlassender Aufmerksamkeit und Müdigkeit. Aber auch der Verzicht auf Essen unterwegs führt zu einer Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit. Ähnlich wie ein Auto benötigt das Gehirn regelmäßig Treibstoff (Energie), um arbeiten zu können. Wer sich auf der Fahrt lediglich von Süßigkeiten ernährt, nimmt zwar die benötigte Energie auf, allerdings hauptsächlich in Form von Zucker. Zucker wird im Körper sehr schnell verstoffwechselt, so dass nach einem kurzen Energiekick schon wieder Bedarf nach Nachschub besteht, die Aufmerksamkeit lässt nach.

Besser ist es, bei längeren Fahrten auf vorbereitetes Obst und Gemüse und belegte Vollkornbrote oder -brötchen zurückzugreifen. Die darin enthaltenen langkettigen Kohlenhydrate versorgen den Körper über einen längeren Zeitraum mit Energie, ohne schwer im Magen zu liegen.

Studentenfutter
© rusvaplauke

Inzwischen gibt es auch an vielen Raststätten gesunde Alternativen zu Schnitzel, Pommes und Bratwurst. Da man allerdings auf Reisen nie genau planen kann, wann die nächste Raststätte erreicht wird, empfiehlt es sich, auf jeden Fall eine Kleinigkeit im Auto mit dabei zu haben. Ein unbedingtes Muss ist es auch, genug zu trinken, am besten Mineralwasser, Tee oder reichlich verdünnte Fruchtsäfte (mindestens 2:1) und zwischendurch auch einmal eine Tasse Kaffee. Für den kleinen Hunger unterwegs oder bei Lust auf Süßes eignet sich besonders Studentenfutter. Die in den Nüssen enthaltenen ungesättigten Fettsäuren fördern die Konzentration, während der Kohlenhydratgehalt der Rosinen ein Absinken des Blutzuckerspiegels verhindert.

Aber auch der beste Reiseproviant kann regelmäßige Pausen nicht ersetzen. Nutzen Sie diese auch für ein paar Schritte an der frischen Luft. So können Sie sich erholen und Ihr Gehirn kann Sauerstoff tanken, bevor es weiter geht.

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verfasst von am 10. Juni 2011 um 05:57

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3 Kommentare zu “Ab in den Urlaub!”

  1. Martina sagt:

    Hi Christina,

    dank dir für den Tipp!

    Trockenfrüchte sind nicht so meins, beziehungsweise meine Verdauung mag diese gar nicht… An Vollkornkekse hatte ich noch gar ncht gedacht, werde ich dann mal bei der nächsten längeren Fahrt ausprobieren. Danke.

    Viele Grüße
    Martina

  2. Christina Bächle sagt:

    Wie wäre es mit einer Trockenfruchtmischung? Auch nussfreie Vollkornkekse oder -kräcker wären geeignet.

    Viele Grüße

    Christina Bächle

  3. Martina sagt:

    Hallo,

    danke für den tollen Tipp mit dem „Studentenfutter“. Leider bn ich selbst aber allergisch gegen Nüsse. Habt ihr auch einen Ratschlag parat, was ich stattdesen als Reiseproviant für die Fahrt mitnehmen könnte?

    Viele Grüße
    Martina

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