Auch Darmbakterien mögen Schokolade

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Freitag, 11. April 2014

Bifidobakterien und Milchsäurebakterien in unserem Darm sorgen dafür, dass Schokolade nicht nur lecker, sondern auch herzgesund ist. Dies berichteten amerikanische Wissenschaftler kürzlich auf der Jahrestagung der American Chemical Society in Dallas.

Schokoladenstapel
© ohmeaghan

In einem nach eigenen Angaben einzigartigen Laborexperiment simulierten die Forscher Verdauungsprozesse im menschlichen Darm nach dem Verzehr einer Schokolade mit hohem Kakaogehalt. Maria Moore von der Louisiana State University und ihre Kollegen beobachteten, wie sechs bis zwölf Stunden nach der Kakao-„Aufnahme“ der pH-Wert in dem Kunstdarm absank. Außerdem konnten sie kurzkettige Fettsäuren und Spaltprodukte der in Schokolade enthaltenen Polyphenole nachweisen.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass anaerobe Bakterien, die natürlicherweise den Dickdarm des Menschen besiedeln, antioxidative und andere entzündungshemmende Substanzen aus Kakao freisetzen. Erst durch diese bakteriellen Helfer kann der Körper die Wirkstoffe aus dem Kakao und Ballaststoffe in Schokolade überhaupt aufnehmen. So profitiert auch der Körper von der Vorliebe der Dickdarmbakterien, denn die freigesetzten Spaltprodukte (zum Beispiel Buttersäure und Propionsäure) wirken entzündungshemmend und schützen Herz und Gefäße. Vielleicht ist dies eine Erklärung dafür, weshalb Schokoladengenuss (in Maßen) vor Arteriosklerose und Schlaganfällen schützen kann.

Aus ihren Beobachtungen leiten die Wissenschaftler ab, dass eine Ernährung, die das Wachstum von Milchsäure- und Bifidobakterien unterstützt, die Schutzwirkung von Schokolade noch steigern könnte. John Finley, der ebenfalls an der Studie beteiligt war, empfiehlt deshalb, Schokolade gemeinsam mit Früchten wie Granatäpfeln, hierzulande eher exotischen Acai-Beeren oder Prebiotika aus unverdaulichen Kohlenhydraten, zu kombinieren.

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verfasst von am 11. April 2014 um 06:23

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