Carotinoid-haltige Früchte machen attraktiv
Autor/in: Sabrina Rauth,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Montag, 7. März 2011
Fünfmal am Tag Obst und Gemüse – Hand aufs Herz, für die meisten bleibt es beim guten Vorsatz. Etwas für die Gesundheit zu tun, ist – zugegeben – eine eher vage Motivation. Ein britischer Psychologe nennt nun einen weiteren triftigen Grund, öfter mal zu Obst und Gemüse zu greifen: Der regelmäßige Konsum orangefarbener Früchte verschönert laut Stephen den Teint.
Im Wesentlichen sind es zwei Pigmente, welche der Haut eine gelbliche Tönung verleihen. Das eine Pigment ist das körpereigene Melanin, das die Haut infolge von Sonnenbädern gelb-bräunlich färbt. Das andere Pigment entstammt Carotinoiden, einem rot-gelben Pflanzenfarbstoff. Carotinoide lagern sich im Körper im Stratum corneum, der äußersten Hautschicht ein. Sie werden mit Sekreten auf die Hautoberfläche, z. B. das Gesicht, abgegeben und von der obersten Hautschicht wieder aufgenommen, wodurch diese eine goldene Nuance bekommt. Carotinoide oder Melanin, was tönt ein Gesicht anziehender? Attraktiver erscheint ein Gesicht, wenn die Gelbfärbung durch Carotinoide bewirkt wird, so das Untersuchungsergebnis der Forscher um Stephen.
Auf natürliche Weise schön durch den Verzehr Carotinoid-haltiger Früchte – ein verlockender Gedanke, der gerade jüngere Menschen für einen höheren Obst- und Gemüseverzehr interessieren könnte. Das rot färbende Antioxidans ist z. B. in Tomaten, Paprika und Karotten enthalten und verleiht der Haut einen attraktiven Gold-Schimmer. Diese Veränderung tritt schon nach wenigen Wochen regelmäßigen Verzehrs von Carotinoid-haltigem Obst und Gemüse auf, auch ohne (exzessives) Sonnenbaden. Wird die Haut der Sonne ausgesetzt, dann beschleunigt dies die Hautalterung. Im Gegensatz zu den Risiken der Sonnenbräunung schützen natürliche Carotinoide die Haut wahrscheinlich sogar vor einer lichtbedingten Alterung.
Anmerkung:
Es gibt zur Carotinoid-Tönung auch skeptische Ansichten. So wird eine durch Carotinoid-haltige Früchte bewirkte Orange-Färbung der Haut in medizinischen Fachkreisen auch als „Carotinodermie“ bezeichnet. Marharshak et al. stufen diese in ihrer Übersichtsstudie als ästhetisch eher nachteilig, wenn auch als gesundheitlich harmlos ein. Ob in die Haut eingelagertes Carotinoid reizvoll oder doch der Schönheit eher abträglich ist, wird dem Urteil des Betrachters überlassen bleiben.
Quellen einblenden
- Arnot C: How vegetables can give you that golden glow. Guardian Feb 2011
- Carotenosis
- Marharshak N, Shapiro J, Trau H: Carotenoderma – a review of current literature. INT J DERMATOL 2003;42(3):178-181
- Terao J, Minami Y, Bando N: Singlet molecular oxygen-quenching activity of carotenoids: relevance to protection of the skin from photoaging. J CLIN BIOCHEM NUTR 2011;48(1):57-62
verfasst von Sabrina Rauth am 7. März 2011 um 08:13
vorheriger Artikel: Paprika – ampelfarbene Chiliverwandte
nächster Artikel: Gewürze im Burger senken schädliches Malondialdehyd
DEBInet-Ernährungsblog - über uns
Unsere Autoren schreiben für Sie über Aktuelles und Wissenswertes aus Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin. Die redaktionell aufbereiteten Texte richten sich nicht nur an Experten, sondern an alle, die sich für das Thema "Ernährung" interessieren.
Sie können sich die Beiträge per Newsletter zuschicken lassen oder diese über RSS-Feed oder Twitter abonnieren.
Für die Schriftenreihe der Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (GRVS) wurden 222 unserer Blog-Artikel ausgewählt. Das dabei entstandene Ernährungs-Lesebuch ist 2017 im Pabst Science Publishers Verlag erschienen und steht Ihnen hier kostenlos zum Download zur Verfügung
© 2010-2024 Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit