Deutsche Lebensmittel: Verbraucher vergeben gute Noten

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Dienstag, 5. Februar 2013

Wie schätzen Verbraucher hierzulande die Qualität von Lebensmitteln ein? Aufschluss gibt eine brandaktuelle Befragung, deren Ergebnisse auf der Grünen Woche in Berlin vorgestellt wurden.

Markt
© adactio

Am 2. und 3. Januar befragte „Infratest dimap“ im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 1000 Personen im Alter von mindestens 18 Jahren zu ihrer Meinung über Lebensmittel und Landwirtschaft in Deutschland. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ für die erwachsene deutsche Bevölkerung. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Fragen im Wortlaut mit den dazugehörenden Ergebnissen vor.

Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit der Qualität von Lebensmitteln der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft?

Die große Mehrheit der Deutschen (91 Prozent) ist zufrieden mit der Qualität der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft, ein knappes Drittel sogar sehr zufrieden. Auch in Bezug auf die Vielfalt des Lebensmittelangebots kann die Lebensmittelbranche punkten.


Wenn Sie an das Lebensmittelangebot in Deutschland denken: Wie zufrieden sind Sie mit der Vielfalt?

60 Prozent der Verbraucher, also fast zwei Drittel, beantworteten diese Frage mit „sehr zufrieden“, weitere 31 Prozent waren „zufrieden“ mit der Angebotsvielfalt.

Im Folgenden wurden die Verbraucher zu ihrer Zufriedenheit mit der Qualität von Lebensmitteln nach Bezugsquelle (Bauernhof, Wochenmarkt, Bioladen, Supermarkt oder Discounter) befragt. Auch hier waren die Befragten überwiegend zufrieden, jedoch zeigten sich je nach Bezugsquelle auch Unterschiede: „Sehr zufrieden“ waren die Verbraucher vor allem mit Lebensmitteln vom Bauernhof und vom Wochenmarkt, die Qualität von Supermarkt, Discounter und Bioladen wurde mit „zufriedenstellend“ bewertet.

Es folgte die Vertrauensfrage: Haben Sie in die Landwirtschaft / den Lebensmittelhandel / die Lebensmittelindustrie sehr großes Vertrauen, großes Vertrauen, wenig Vertrauen oder gar kein Vertrauen?

Bei dieser Frage rächten sich die Lebensmittelkrisen und -skandale der letzten Jahre: Verglichen mit der Landwirtschaft schnitten insbesondere die Lebensmittelindustrie, aber auch der Lebensmittelhandel, schlecht ab. 65 Prozent der Verbraucher gaben an, „großes Vertrauen“ in die Landwirtschaft zu haben, 16 Prozent hatten sogar „sehr großes Vertrauen“. Insgesamt hatten damit mehr als drei Viertel der Befragten Vertrauen in diese Branche. In den Lebensmittelhandel hatte dagegen lediglich knapp die Hälfte der Befragten Vertrauen (48 Prozent), in die Lebensmittelindustrie sogar nur ein Drittel (34 Prozent). Besonders der Vertrieb von Gammelfleisch, der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung und die EHEC-Epidemie sind den Verbrauchern im Gedächtnis geblieben.

Die Frage nach den Kriterien beim Lebensmitteleinkauf (Ist Ihnen beim Einkauf von Lebensmitteln sehr wichtig, wichtig, weniger wichtig oder gar nicht wichtig, dass …) zeigte, dass insbesondere artgerechte Tierhaltung (für 89 Prozent sehr wichtig oder wichtig), eine regionale Herkunft (67 Prozent) sowie die Anbaumethode (aus biologischem Anbau) wichtig für die Kaufentscheidung sind. Zwar ist der Preis nur für ein Fünftel der Verbraucher „sehr wichtig“ und erreicht bei den sehr wichtigen Kriterien nur Platz vier (nach Tierhaltung, Herkunftsregion und Anbau), bei gemeinsamer Einstufungen mit den „wichtigen“ Nennungen gewinnt der Preis jedoch an Bedeutung und erreicht Platz zwei direkt nach der artgerechten Tierhaltung.

Regionalfenster Beispiel
Quelle: BMELV

Mitunter ist die Herkunft von Lebensmitteln beim Einkauf nur schwer zu erkennen. Abhilfe soll eine neue Lebensmittelkennzeichnung schaffen. Was vor einem Jahr auf der Grünen Woche angekündigt wurde, hält nun in 20 Testsupermärkte Einzug: Dort wird auf 150 Produkte erstmals ein sogenanntes „Regionalfenster“ abgedruckt werden. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Angabe der Hersteller zur Herkunft des Produktes. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Regionalsiegeln und dem EU-Qualitätssiegel „geschützte geografische Angabe“, bei denen Herstellungsgebiet und die Verwendung von gebietstypischen Rezepturen im Vordergrund stehen, gibt das Regionalfenster Aufschluss über die Herkunft der Hauptzutaten und ergänzt damit bestehende Bezeichnungen.

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verfasst von am 5. Februar 2013 um 06:54

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