Deutsches Kinderhilfswerk unterstützt „bewegungsorientiertes“ Lernen
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Donnerstag, 11. Juli 2013
Mit der Kampagne „1setzen! –Gemeinsam für Bildung“ engagiert sich das Deutsche Kinderhilfswerk für eine chancengerechte Bildung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Bis Ende des Jahres werden 500.000 Euro aus den Förderfonds an bedürftige Kinder und im Bildungsbereich engagierte Initiativen vergeben.
Zu Beginn der Kampagne „1setzen! – Gemeinsam für Bildung“ erläuterte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes Thomas Krüger die Beweggründe: „Bildung ist ein Schlüsselelement für die Zukunftsperspektive von Menschen und Gesellschaften. In Deutschland werden aber immer mehr Kinder auf Grund ihrer sozialen Herkunft zu Bildungsverlierern.“ Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich dafür ein, dass die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen gerechter verteilt werden. Dabei stehen drei Aspekte chancengerechter Bildung im Vordergrund:
- Spiel- und Bewegungsförderung,
- ein chancengerechter Bildungsstart und
- Talentförderung bei Kindern und Jugendlichen.
Unter gesundheitspräventiven Aspekten hat der Bereich Spiel- und Bewegungsförderung besondere Bedeutung. Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich für eine stärkere Integration von Spiel und Bewegung in den Schulalltag ein. Jeden Tag sollte mindestens eine 45-minütige Einheit im Stundenplan stehen, in der bewegungsorientiertes Lernen im Mittelpunkt steht – so lautet die Forderung des Kinderhilfswerks. Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes erläutert: „Wir müssen Kindern wieder mehr Bewegungsfreude vermitteln. Der Anteil übergewichtiger Kinder ist in den vergangenen 25 Jahren um ein Viertel und derer mit krankhaftem Übergewicht sogar um das Doppelte gestiegen. Deshalb brauchen wir dringender denn je innovative Instrumente der Bewegungsförderung. Schulhöfe müssen als Bildungsorte begriffen und einbezogen werden, damit gute Spiel- und Bewegungsangebote in der Schule verfügbar sind. Denn Kinder begreifen spielend die Welt, auch Spielen ist Lernen!“
Das Bewegungsangebot von Schulen soll jedoch nicht nur als Maßnahme zur Prävention von Übergewicht und zur Verbesserung sportlicher Leistungen verstanden werden. Aus der modernen Hirnforschung ist bekannt, dass Lernprozesse dann optimal und effektiv verlaufen, wenn beide Hirnregionen und viele Sinne gleichzeitig angesprochen werden. Deshalb sollten Kinder sich nicht nur in den Unterrichtspausen austoben können, sondern idealerweise auch während den Lerneinheiten bewegen. Diese Erkenntnisse wurden bislang jedoch kaum in der Ausbildung von Lehrern berücksichtigt und werden deshalb im Schulalltag kaum eingesetzt.
Um dieses Defizit zu beseitigen und generell für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu sorgen, unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk beispielgebende Projekte aus allen drei genannten Bereichen mit insgesamt 500.000 Euro. Weitere Informationen sind auf der Homepage der Kampagne zu finden.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 11. Juli 2013 um 06:03
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