Ein Jahr Lebensmittelklarheit.de – eine Erfolgsbilanz

Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle, Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Dienstag, 14. August 2012

Am 20. Juli feierte das Verbraucherportal Lebensmittelklarheit.de seinen ersten Geburtstag. Seither hat sich einiges bewegt.

© Lebensmittelklarheit.de

„Das Verbraucherportal konnte sich bereits in seinem ersten Jahr als Informations- und Diskussionsplattform der Verbraucher profilieren und hat damit alle Erwartungen übertroffen“, resümiert Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Rund 8.800 Hinweise und Anfragen von Verbrauchern gingen bislang ein. Fast zwei Drittel davon waren Beanstandungen zur Kennzeichnung oder Aufmachung von Lebensmitteln. War die Kritik der Verbraucher berechtigt, wurde die Beschwerde, ergänzt um eine fachliche Einschätzung und die Stellungnahme des Herstellers, online gestellt.

Diese Transparenz zeigte Wirkung: „Auf nahezu jede dritte Verbraucherbeschwerde haben die Hersteller unmittelbar mit Korrekturen reagiert“, so Hartmut König, Projektleiter der Verbraucherzentrale Hessen. Bei 13 der bearbeiteten Fälle war die Täuschung bei der Produktaufmachung so gravierend, dass die Rechtsexperten der Verbraucherzentralen die Anbieter abmahnten. Neun der so abgemahnten Anbieter unterschrieben daraufhin eine Unterlassungserklärung und änderten die Kennzeichnung ihrer Produkte oder nahmen diese sogar ganz vom Markt. Bei den anderen Fällen wurde inzwischen Anklage von den Verbraucherschützern erhoben. Das einzige bislang beendete Verfahren wurde zugunsten der Verbraucherschützer entschieden (Urteil noch nicht rechtskräftig, Berufung noch möglich), drei Verfahren sind noch in Bearbeitung.

Etwa 300.000 Besucher verzeichnet das Portal Lebensmittelklarheit.de monatlich. Ein Informationsinteresse der Verbraucher ist demnach unbestreitbar vorhanden. Trotzdem ist die Zukunft des Informationsportals ungewiss, denn die Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurde bislang nur bis Ende 2012 zugesichert.

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