Frühstücksflocken für Kinder – doch kein guter Start in den Tag
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Kinder lieben Frühstücksflocken – dank bunter Verpackung und Spielzeugbeigaben. Darin enthaltenes Vollkorngetreide und Vitaminzusätze überzeugen auch die Eltern. Doch sind Kinder-Frühstückszerealien tatsächlich so gesund, wie die Hersteller versprechen?

Können extrem zuckerhaltig sein: Frühstückszerealien für Kinder.
Die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ untersuchte 143 verschiedene Sorten Frühstücksflocken. Das Ergebnis lieferte den Verbraucherschützern Anlass zur Kritik. Rund 85 Prozent der Frühstücksflocken enthielten mindestens 20 Prozent Zucker, die Hälfte der Produkte überschritt die 30-Prozent-Schwelle. Nur jedes 16. Produkt kam mit weniger als zehn Prozent Zucker aus. Kinderzerealien enthalten damit mehr Zucker als Kekse oder Schokoladenkuchen und tragen somit nicht zu einem gesunden Frühstück bei.
Die Vertreter von Foodwatch sprechen sich für eine gesetzlich festgelegte Obergrenze für den Zuckergehalt von Frühstücksflocken aus, die bei zehn Prozent liegen solle. Gleichzeitig appellieren sie insbesondere an die Markenhersteller, ihre Rezepturen zu überarbeiten.
Expertentipps:
- Das Zutatenverzeichnis verrät, ob und wie viel Zucker einem Müsli zugesetzt wurde. Es gibt durchaus Fertigmischungen auf dem Markt, die ohne Zuckerzusatz auskommen.
- Eine weitere gesunde Alternative sind selbst zubereitete Müsli. Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim Aid-Infodienst, empfiehlt zum Frühstück ein Müsli aus verschiedenen Getreideflocken, Nüssen und Früchten mit Joghurt oder Milch. Sein Spezialtipp für Eltern von Frühstücksmuffeln: Diese lassen sich womöglich durch ein Mixgetränk aus Obst, Haferflocken und Milch begeistern, das sich leicht selbst zubereiten lässt.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 20. Dezember 2012 um 06:55
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