Helau und Alaaf – auch mit Diabetes! (Teil 2)

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Montag, 28. Februar 2011

Weitere Tipps für unbeschwertes Feiern

Wecker
© tyo

Bei gut durchdachter Vorbereitung und umsichtigem Umgang mit Versuchungen aller Art steht karnevalistischen Freuden auch für Diabetiker nichts im Wege.

In Situationen, die stark vom Alltag abweichen und in denen zahlreiche Faktoren den Blutzuckerspiegel auf unterschiedliche Weise beeinflussen können, ist es besonders wichtig, regelmäßig den Blutzuckerspiegel zu messen. Nur so kann ggf. rechtzeitig reagiert und gegengesteuert werden. Während zuckerhaltige Speisen den Blutzucker ansteigen lassen, können der Genuss alkoholischer Getränke, viel Bewegung z. B. beim Tanzen und langes Wachbleiben einen Abfall des Blutzuckerwerts begünstigen. Gerade bei Symptomen wie Schwindel und beginnendem Unwohlsein sollte der Blutzuckerwert umgehend überprüft werden.

Um später unbeschwert feiern zu können, empfiehlt es sich außerdem, im Voraus bereits einige Vorkehrungen zu treffen. Denken Sie immer daran, neben dem Blutzuckermessgerät auch Traubenzucker, Insulin/Tabletten und ggf. ein Glukagon-Notfallset mitzunehmen. Diese Utensilien sollten Sie stets griffbereit haben. Vorteilhaft ist es außerdem, wenn Sie vorher Ihre Begleitung informieren, wie im Falle einer Stoffwechselentgleisung zu reagieren ist. Sorgen Sie dafür, dass Sie auch von Rettungskräften sofort als Diabetiker erkannt werden (durch einen entsprechenden Ausweis, ihre Begleitung, …). Gerade in der Karnevalszeit können Symptome einer Über- oder Unterzuckerung auch von medizinischem Fachpersonal leicht irrtümlich als Betrunkenheit interpretiert und behandelt werden.

Ein alkoholbedingtes Absinken des Blutzuckerspiegels kann auch noch bis zu zwölf Stunden nach dem Alkoholkonsum auftreten. Deshalb sollte unbedingt vor dem Zubettgehen noch einmal der Blutzuckerspiegel überprüft werden. Liegt der Wert unter 150-180 mg/dl, sollte vorsichtshalber noch eine kohlenhydrathaltige Spätmahlzeit eingenommen werden. Gerade zu Beginn der Erkrankung und bei noch geringer Erfahrung mit Diabetes in außergewöhnlichen Situationen schafft es Sicherheit, den Wecker zu stellen und zusätzlich noch einmal nach drei bis vier Stunden Schlaf den Blutzuckerwert zu messen.

verfasst von am 28. Februar 2011 um 08:12

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