Langsam essen sättigt besser
Autor/in: Sabrina Rauth,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Donnerstag, 23. September 2010
Je schneller jemand isst, desto größer ist vermutlich sein Risiko, übergewichtig zu werden, zumal die Essgeschwindigkeit auch die Ausschüttung der Sättigungshormone beeinflusst.
Kokkinos et al. fanden heraus, dass eine gemäßigte Essgeschwindigkeit eine deutlichere Antwort der Sättigungshormone bewirkt. Demnach fühlen sich Menschen, die gemächlich essen, bei gleicher Portionsgröße satter. Die Forscher untersuchten in einer Crossover-Studie an 17 gesunden Erwachsenen, inwiefern die Essgeschwindigkeit die Ausschüttung der Verdauungshormone beeinflusst.
Die Studienteilnehmer bekamen 300 ml Eiscreme (675 kcal, ca. vier Portionen), die sie in einer zufällig ausgewählten Dauer von fünf bzw. 30 Minuten verzehren sollten. Die Messergebnisse bestätigten die Vermutung, dass die Essgeschwindigkeit die Hormonantwort verändert. Je nach Dauer der Mahlzeiten-Einnahme fiel der Anstieg des Sättigungshormons bei einer Messung dreieinhalb Stunden nach Mahlzeiten-Einnahme unterschiedlich aus. Das Peptid YY lag bei einer dreißigminütigen Mahlzeit nach dreieinhalb Stunden in höherer Konzentration vor als bei einer fünfminütigen. Auch die gefühlte Sättigung war bei dem langsameren Verzehr stärker. Die Antwort des Hungerhormons Ghrelin wurde hingegen durch die Essgeschwindigkeit kaum beeinflusst.
Quelle:
Kokkinos A, Le Roux CW, Alexiadou K, Tentolouris N, Vincent RP, Kyriaki D, Perrea D, Ghatei MA, Bloom SR, Katsilambros N: Eating Slowly Increases the Postprandial Response of the Anorexigenic Gut Hormones, Peptid YY and Glucagon-Like Peptide-1. J CLIN ENDOCRIN METAB, 2009;95(1):0000-0000
verfasst von Sabrina Rauth am 23. September 2010 um 06:40
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Ich finde ebenfalls, dass es wichtig ist ausgewogen und bewusst zu essen. Wenn man nur nebenbei etwas in sich reinstopft wird man nicht richtig satt und isst dadurch noch mehr, was zur Zunahme führt.