Ostereier natürlich bunt
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Donnerstag, 28. März 2013
Ostern ohne Ostereier – das ist kaum vorstellbar. Wer Ostereier selbst färben möchte, kann auf chemische Mittel verzichten und zur Farbpalette aus der Natur greifen.
Bei empfindlichen Menschen kann der Verzehr chemisch gefärbter Eier allergieähnliche Reaktionen wie Hautrötungen und Juckreiz hervorrufen. Durch winzige Risse in der Eischale können Farbstoffe, die zum Färben von Eiern verwendet werden, während des Färbens ins Innere des Eis gelangen und mitverzehrt werden. Darauf weist der Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom aid Infodienst hin. Der aid Infodienst empfiehlt deshalb, Ostereier mit pflanzlichen Stoffen zu färben. Die Natur bietet dazu ein breites Farbenspektrum:
- gelbe Farbtöne: Kamillenblüten
- gelbe bis rote Farbtöne: gelbe oder rote Zwiebelschalen
- rote Farbtöne: Rote-Bete-Saft
- braune Farbtöne: Schwarztee, Zwiebelschalen, Walnussschalen
- dunkelblaue bis violette Farbtöne: Rotkohlblätter, Heidelbeersaft, Holundersaft
- grüne Farbtöne: Spinat, Brennnesselblätter, Petersillie
Und so gelingt das Färben: Die Menge an benötigten Pflanzenteilen variiert mit der Art der Pflanze und der gewünschten Farbintensität. Bringen Sie ca. 250 g Pflanzenstückchen in einem halben Liter Wasser mit einem Schuss Essig zum Sieden und lassen Sie diese 30 bis 45 Minuten bei geschlossenem Deckel leicht kochen. Entfernen Sie die Pflanzenteile und kochen Sie die Eier in dem Farbextrakt hart und lassen diese abkühlen. Werden fertige Pflanzensäfte verwendet, entfällt die Herstellung des Extrakts. Die Ostereier nehmen die Farben besonders gut auf, wenn anhaftende Fettreste zuvor mit Essig abgerieben werden. Nach dem Färben können die Eier mit Speiseöl abgerieben werden, dann glänzen sie besonders schön.
Hübsch verziert: Schon während des Kochens können die Eier verziert werden, indem zum Beispiel Blüten oder Blätter mit Hilfe einer Mullbinde oder einem Teil einer Nylonstrumpfhose fixiert werden. Werden beim Rotkohl Stückchen im Färbesud belassen, entstehen violett marmorierte Eier. Um Eier mit einem Ostergruß zu beschriften, kann Zitronensaft verwendet werden. Der Saft ätzt die Farbe wieder weg.
Hart gekochte Eier mit unbeschädigter Schale halten sich im Kühlschrank etwa vier Wochen.
Quellen einblenden
- H. Kreutz (2013): Bunte Eier für das Osterfest: Natürliche Farbstoffe aus der Küche. Aid Infodienst.
- Focus (2012): Rote Bete, Spinat und Co.: Ostereier natürlich färben. Online-Artikel vom 26.03.2012.
- S. Maurer (2010): Ostereier färben wie zu Omas Zeiten. Die Welt, Artikel vom 30.03.2010.
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verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 28. März 2013 um 07:31
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