Remscheid ist erste Foodsharing-Stadt Deutschlands

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Donnerstag, 2. April 2020

Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und das Teilen aussortierter Lebensmittel ist den Bürgern Remscheids und dort ansässigen politischen Akteuren besonders wichtig. Dieses Engagement ist nun auch nach außen hin sichtbar, denn Remscheid wurde von der Initiative Foodsharing zur ersten Foodsharing-Stadt Deutschlands ernannt.

Die Remscheider Foodsharing-Ortsgruppe wurde im September 2016 ins Leben gerufen. Mittlerweile hat die Gruppe 219 Mitglieder, von denen 100 aktiv als FoodsaverInnen tätig sind. Um zur Foodsharing-Stadt zu werden, suchen lokale Gruppen den Kontakt zur Zivilgesellschaft und zur Politik. Gemeinsam mit Vertretern der öffentlichen Hand unterzeichnen die Foodsharer eine gemeinsame Verpflichtung, für mehr Lebensmittelwertschätzung zu sorgen, welche an die Dachorganisation Foodsharing e.V. gesendet wird. Von dort erhalten die Gruppen Tipps und Vorschläge für Aktionen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und Verbreitung des Foodsharing-Gedankens in ihrer Stadt. Nach Erfüllung von 16 vorgegebenen Punkten darf sich eine Stadt offiziell Foodsharing-Stadt nennen. Neben Remscheid sind bislang nur Graz und Eupen Foodsharing-Städte.

Die Ortsgruppe Remscheid pflegt 48 Kooperationen, darunter einer sehr enge Kooperation mit der örtlichen Tafel. Es gibt Mitglieder, die innerhalb von kurzer Zeit vor Ort sein können, um größere Mengen an Lebensmitteln oder beispielsweise Tiefkühlware zu „retten“ – ein Angebot, das viele Betriebe häufig und gerne nutzen. Die „geretteten Lebensmittel“ werden dann über die Tafel oder etwa 50 private sogenannte Fairteilergruppen, die meist über WhatsApp organisiert sind, verteilt. Hinzu kommen öffentliche Verteilungen, die über Facebook und Flyer angekündigt werden.

Ein Team von mindestens 30 FoodsaverInnen engagiert sich darüber hinaus bei Informationsveranstaltungen oder in der Bildungsarbeit. Sie stellen ihre Initiative auf öffentlichen Veranstaltungen wie Stadtteilfesten und Märkten vor und suchen so nach weiteren Unterstützern.

Neben Remscheid befinden sich auch andere Städte auf dem Weg, eine Foodsharing-Stadt zu werden, darunter Bayreuth, Braunschweig, Coburg, Darmstadt, Erkrath, Hamburg, Hof, Mettmann, Stuttgart, Trier und Wurzen.

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verfasst von am 2. April 2020 um 06:06

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