Think.Eat.Save: Kampagne gegen globale Lebensmittelverschwendung

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Donnerstag, 28. Februar 2013

1,3 Milliarden verzehrbare Lebensmittel jährlich entsorgt

Think – Eat – Save: Denkt nach, wenn es ums Essen geht, denn hierbei könntet Ihr sparen. Think.Eat.Save ist eine Kampagne des UN-Umweltprogramms (UNEP) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Sie richtet sich gegen die weltweite Verschwendung von Lebensmitteln, die inzwischen etwa ein Drittel der Weltproduktion betrifft.

Logo "think.eat.save"
© think.eat.save.org

„In einer Welt mit sieben Milliarden Menschen, die dabei sind, bis zum Jahr 2050 auf neun Milliarden anzuwachsen macht es keinen Sinn, Lebensmittel zu vergeuden – weder wirtschaftlich, noch ökologisch oder ethisch“, merkt Achim Steiner, verantwortlicher Direktor der UNEP, an. Das Land, das Wasser, die Düngemittel und die Arbeit, mit denen diese Lebensmittel erzeugt würden, seien verschwendet, ganz abgesehen von den entstehenden Kosten.

Schätzungsweise 95 Prozent der Lebensmittelverluste und des -abfalls in Entwicklungsländern passieren unbeabsichtigt in frühen Stadien der Produktion. Diese sind laut FAO finanziellen, betrieblichen oder technischen Einschränkungen geschuldet. In Industrieländern ist dagegen das Ende der Lebensmittelkette bedeutender. Beim Hersteller und Händler werden große Mengen aussortiert, zum Beispiel infolge von Qualitätsstandards, die das Aussehen überbewerten und durch Verwirrung über Haltbarkeitsangaben. Auch der Verbraucher vergeudet erhebliche Mengen durch Großeinkäufe, unsachgemäße Lagerung und die Zubereitung zu großer Mahlzeiten sowie einer zu hohen Bereitschaft, Essbares wegzuwerfen.

„In industrialisierten Gegenden wird fast die Hälfte der gesamten Lebensmittel verschwendet, das sind etwa 300 Millionen Tonnen im Jahr, weil Erzeuger, Händler und Verbraucher Lebensmittel wegwerfen, die noch zum Verzehr geeignet sind“, sagt FAO-Generaldirektor Josè Grazino da Silva. Ernte, Verarbeitung, Lagerung, Transport und Marketingmethoden müssten verbessert werden und das Konsumverhalten müsste sich ändern, meint er. „Dann könnten wir eine gesündere Welt haben, die frei von Hunger ist.“ Laut Webseite de Kampagne würde es ausreichen, ein Viertel der aktuellen Lebensmittelverluste und -abfälle zu retten, damit 870 Millionen hungrige Menschen auf der Welt etwas zu essen hätten.

Think.Eat.Save gibt einfache Tipps für Verbraucher und Händler, um Lebensmittel zu sparen. Interessenten können Ziele zu ihrem Lebensmittelabfall auf der Homepage publik machen und jene, die sich für eine globale Kultur des nachhaltigen Lebenmittelverzehrs einsetzen möchten, finden in dem Portal eine Möglichkeit zum Austausch.

verfasst von am 28. Februar 2013 um 10:10

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