Typ-2-Diabetes: Drei Untergruppen entdeckt

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Dass die Diabeteserkrankung bei verschiedenen Menschen unterschiedlich verläuft, ist bekannt. Wissenschaftler konnten nun durch genetische Analysen drei verschiedene Diabetes-Untergruppen identifizieren, die sich in ihren klinischen Charakteristika unterscheiden. Ihre Erkenntnisse können zur Entwicklung individueller Therapiestrategien beitragen.

In New York untersuchte ein Forschungsteam um Prof. Li die medizinischen Daten und das genetische Profil von insgesamt 11.210 Menschen. Jeder vierte Proband (2.551 Personen) war an Typ-2-Diabetes erkrankt. Das Ziel der Wissenschaftler bestand darin, die Patienten mit Typ-2-Diabetes in verschiedene Gruppen einzuteilen, die sich durch ihr genetisches Profil unterscheiden und zugleich ein anderes Risiko für Diabetes-bedingte Folgeerkrankungen tragen.
Tatsächlich konnten mit Hilfe der genetischen Daten drei solche Untergruppen identifiziert werden, die sich jeweils in mehreren hundert Genen unterscheiden:

  • Menschen mit Typ-2-Diabetes der ersten Gruppe hatten einen hohen BMI (Körpermasseindex), schlechtere Blutzuckerwerte und ein erhöhtes Risiko für typische Diabetes-bedingte Erkrankungen der Augen (Retinopathie) oder der Nieren (Nephropathie).
  • Bei Menschen der zweiten Gruppe traten Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Tumore besonders häufig auf.
  • In der dritten Gruppe waren häufiger Erkrankungen vertreten, die nicht typischerweise mit Diabetes in Verbindung gebracht werden, beispielsweise Allergien, neurologische Erkrankungen oder HIV-Infektionen.

Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen, Menschen mit Typ-2-Diabetes schneller eine individuell an ihre Bedürfnisse angepasste Therapie anbieten zu können. Sie betonen allerdings auch, dass sich die Einteilung von Patienten anhand ihres genetischen Profils erst in der Praxis bewähren muss. Schließlich bringt jeder Mensch mit Typ-2-Diabetes abgesehen von genetischen Charakteristika auch eine eigene Krankheitsgeschichte mit.

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verfasst von am 3. Dezember 2015 um 07:05

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