Unser tägliches Brot
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Freitag, 17. Februar 2012
Brot ist in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“. Von 20 Deutschen essen 19 (94 Prozent) täglich Brot, der Durchschnittsbürger verbraucht rund 85 Kilogramm Backwaren jährlich. Damit liegen wir weit über dem EU-Durchschnitt von 66 Kilogramm pro Jahr.
Kein Wunder, dass es in Deutschland über 300 verschiedene Brotsorten gibt. Sie unterscheiden sich durch die Art des verwendeten Mehls sowie weitere Zutaten.
- Weizenbrote werden auch Weißbrote genannt. Sie bestehen zu mindestens 90 Prozent aus Weißmehl. Für die restlichen zehn Prozent dürfen andere Mehle, beispielsweise Roggenmehl, zugesetzt werden. Weitere Zutaten sind Wasser, Backhefe, Milch, Fett und Zucker. Weizenbrote sind mild im Geschmack und leicht bekömmlich.
- Wird ein Teil des Weizenmehls durch andere Mehle (meist Roggenmehl) ersetzt, erhält man Weizenmischbrote. Sie enthalten 51-89 Prozent Weizenmehl. Ein Weizenmischbrot, das aus Weizen- und Roggenmehl besteht, schmeckt herzhafter als reines Weizenbrot und ist länger haltbar.
- Weizenvollkornbrot: Wie der Name schon verrät, besteht dieses Brot hauptsächlich (zu 90 Prozent) aus Weizenvollkornmehl. Ein Teil des Mehls kann auch durch Weizenschrot ersetzt werden. Durch die Verwendung des vollen Korns besitzt Vollkornbrot einen höheren Gehalt an Nährstoffen und Ballaststoffen. Es fördert die Darmtätigkeit und wirkt sich positiv auf die Darmgesundheit aus. Der Geschmack lässt sich mit aromatisch-saftig beschreiben.
- Roggenbrot enthält mindestens 90 Prozent Roggenmehl. Als Backtriebmittel wird Sauerteig, meist in Kombination mit Hefe, verwendet. Verglichen mit Weizenbrot ist dieses Brot flacher, kompakter und dunkler. Roggenmischbrot besteht zu 51-89 Prozent aus Roggen. Der herzhafte, aromatische und leicht säuerliche Geschmack und die lange Haltbarkeit machen Roggen- und Roggenmischbrote hierzulande sehr beliebt. In Deutschland ist jedes fünfte verkaufte Brot ein Roggen- oder Roggenmischbrot.
- Ebenso wie Weizenvollkornbrot besteht Roggenvollkornbrot zu 90 Prozent aus Roggenvollkornmehl, evtl. gemischt mit Roggenschrot. Roggenvollkornbrot ist aromatisch und saftig im Geschmack und lange haltbar.
- Außer diesen Sorten gibt es zahlreiche Spezialbrote. Sie zeichnen sich durch die Verwendung besonderer Zutaten, spezieller Backverfahren oder veränderte Nährwerte aus. Zu den Spezialbroten zählen Mehrkornbrot, Knäckebrot, Ciabatta und Sonnenblumenbrot ebenso wie Bierbrot, Holzofenbrot, Fladenbrot, Kürbis-, Kartoffel- und Möhrenbrot. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.
Auch das beste Brot schmeckt nur, solange es frisch ist. Deshalb an dieser Stelle einige Tipps zur richtigen Aufbewahrung von Brot:
- © Ella's Kitchen Company Limited
- Lediglich bei schwüler Hitze im Sommer empfiehlt sich die Aufbewahrung im Kühlschrank. Die trockene Kühlschrankluft lässt Brot zwar schneller altbacken werden, dafür schimmelt es aber nicht.
- Aufgeschnittenes, abgepacktes Brot sollte am besten in der Verpackung belassen, einzelne Scheiben nach Bedarf entnommen werden.
- Falls Sie mehr Brot einkaufen als Sie aktuell benötigen, kann ein Teil davon in Scheiben geschnitten und portionsweise abgepackt eingefroren werden. So ist es bei Bedarf schnell zur Hand.
Schimmeliges Brot sollte nicht mehr verzehrt werden. Durch die großen Poren kann sich der Schimmelpilz darin weit über den für das menschliche Auge sichtbaren Befall verbreiten und giftige Schimmelpilzsporen bilden.
Quellen:
- BMELV (2005): Leitsätze für Brot und Kleingebäck.
- Traub C. (2010): Rund ums Brot. Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).
- Deutsche Gesundheitskorrespondenz (2011): Schimmel: Brot wird oft falsch gelagert.
Leckere Brotrezepte finden Sie in unserer Rezeptsammlung.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 17. Februar 2012 um 07:10
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