Vom Durchschnittspreis und dem Durchschnittsverbrauch von Lebensmitteln in Deutschland
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Dienstag, 10. Februar 2015
Zur Abwechslung einmal ein paar Zahlen aus der amtlichen Statistik. Anlässlich der Grünen Woche in Berlin gab das Statistische Bundesamt bekannt, wie sich die Verbraucherpreise für Lebensmittel 2014 weiterentwickelt haben. Im Statistischen Jahrbuch 2014 finden sich außerdem Daten zum durchschnittlichen Lebensmittelverbrauch.
Auch 2014 sind die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel gestiegen. Verglichen mit dem Jahr 2010 waren Lebensmittel 2014 durchschnittlich 11,5 Prozent teurer. Am höchsten war der Preisanstieg bei Molkereiprodukten (+19,5 Prozent), gefolgt von Obst (+16,8 Prozent) und Speisefetten/Speiseölen (+15,1 Prozent). Ein Vergleich der Entwicklung der Nahrungsmittelpreise und der Verbraucherpreise allgemein zeigt, dass die Preise für Lebensmittel immer noch etwas stärker angestiegen sind als die Verbraucherpreise insgesamt, der Unterschied war jedoch nicht mehr so stark ausgeprägt wie in den Vorjahren 2012 und 2013.
Warum steigen die Lebensmittelpreise? Der Preis von Lebensmitteln in Deutschland hängt unter anderem vom Weltmarktpreis und damit der Nachfrage nach Lebensmitteln weltweit ab. Die Zunahme der Weltbevölkerung, der steigende wirtschaftliche Wohlstand und Änderungen im Konsumverhalten von Schwellenländern wie China oder Brasilien führten zu einer Erhöhung der Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln, die stärker ist als das Angebot. Wenn Landwirte auf ihren Flächen Energiepflanzen anstelle von Nahrungsmitteln kultivieren, führt dies zu einer Verknappung von Lebensmittel, wodurch der Lebensmittelpreis weiter steigt.
Wieviel Geld gibt ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland für Lebensmittel aus? Und welche Mengen an Lebensmitteln werden benötigt? Auskunft hierzu gibt das Statistische Jahrbuch 2014. Aktuell liegen Daten für das Jahr 2012/2013 vor. Von dem durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommen in Höhe von 3.133€ wurden 2012 knapp 800€ für den Bereich „Wohnen, Energie und Wohnungsinstandsetzung“ ausgegeben, an zweiter Stelle standen mit 329€ Verkehrsausgaben, dicht gefolgt von Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (321€). Im Durchschnitt verbraucht jeder Einwohner Deutschlands pro Jahr 96 Kilogramm frisches Gemüse, 132 Kilogramm frisches Obst, 95 Kilogramm Getreide, 55 Kilogramm Kartoffeln, 11 Kilogramm Speiseöle und 33 Kilogramm Zucker. Hinzu kommen 214 Eier, 83 Liter Milch und Milcherzeugnisse, 17 Kilogramm Käse, 6 Kilogramm Butter und 88 Kilogramm Fleisch. Unter den Fleischsorten ist vor allem Schweinefleisch (53 Kilogramm) gefragt, gefolgt von Geflügelfleisch (19,4 Kilogramm) und Rind- beziehungsweise Kalbfleisch (13 Kilogramm).
Quellen einblenden
- Statistischen Bundesamt (2015): Verbraucherpreise für Nahrungsmittel seit 2010 um 11,5% gestiegen. Pressemitteilung vom 20.01.2015.
- Statistisches Bundesamt (2012): Nahrungsmittelpreise in Zeiten der Globalisierung.
- Statistisches Bundesamt (2014): Statistisches Jahrbuch 2014. Deutschland und Internationales.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 10. Februar 2015 um 07:12
vorheriger Artikel: Actionfilme als Figurkiller
nächster Artikel: Ein Vitamin-B12-Mangel bleibt häufig unerkannt
DEBInet-Ernährungsblog - über uns
Unsere Autoren schreiben für Sie über Aktuelles und Wissenswertes aus Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin. Die redaktionell aufbereiteten Texte richten sich nicht nur an Experten, sondern an alle, die sich für das Thema "Ernährung" interessieren.
Sie können sich die Beiträge per Newsletter zuschicken lassen oder diese über RSS-Feed oder Twitter abonnieren.
Für die Schriftenreihe der Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (GRVS) wurden 222 unserer Blog-Artikel ausgewählt. Das dabei entstandene Ernährungs-Lesebuch ist 2017 im Pabst Science Publishers Verlag erschienen und steht Ihnen hier kostenlos zum Download zur Verfügung
© 2010-2024 Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
ja da stimme ich zu.
Hätte echt gedacht dass der pro Kopf Verbrauch an Fleisch und Getreide höher ist, aber dem ist wohl nicht so. Mal schauen wie 2015 weiterlaufen wird.