Welternährungstag für Krankenhauspatienten
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Montag, 5. November 2012
Im Klinikalltag wird der Ernährungszustand der Patienten oftmals zu wenig beachtet, obwohl bekannt ist, dass 15-40 Prozent der stationär aufgenommenen Patienten krankheitsbedingt von einer Mangelernährung betroffen sind. Der jährlich stattfindende „nutritionDay worldwide“ soll für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

Ziel der Veranstalter des Welternährungstages ist es, die Aufmerksamkeit für den Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Genesung zu erhöhen, menschliches Leiden zu vermindern und last but not least auch die Kosten für das Gemeinwesen zu reduzieren. Denn längere Krankenhausverweildauern und schlechtere Prognosen für die Patienten aufgrund von Mangelernährung verursachen enorme Kosten für das Gesundheitssystem, so die Veranstalter. Außerdem soll durch den Welternährungstag eine aktive Partnerschaft zwischen Patienten, Behandlern und öffentlichen Institutionen gefördert werden, um das Vorkommen krankheitsbedingter Mangelernährung zu minimieren.
Anlässlich des Welternährungstages soll am 08.11.2012 in ganz Europa eine Erhebung zum Ernährungszustand von Krankenhauspatienten durchgeführt werden. In dem weltweit größten, eintägigen Audit wird die Ernährungssituation von Patienten in Krankenhäusern und Pflegeheimbewohnern erfasst und analysiert.
Mitmachen können alle Typen von Krankenhausstationen. Dieses Jahr liegt ein Schwerpunkt auf Patienten mit Krebs, weil diese besonders häufig von Mangelernährung betroffen sind. Die Unterlagen für die Teilnahme werden von einem zentralen Koordinierungszentrum in allen europäischen Sprachen bereitgestellt. Neben Fragen zur gesamten Station, die von übergeordneter Stelle auszufüllen sind, kommen auch die Patienten selbst zu Wort. Sie erhalten zwei Fragebögen, einen allgemeinen zu ihrem Gewichtsverlauf, ihrer Mobilität und zu sozialen Kontakten sowie einen Ernährungsfragebogen zu ihrer tatsächlichen Ernährung am Welternährungstag. Außerdem wird die gesundheitliche Situation (entlassen, verlegt,…) der so befragten Teilnehmer nach einem festgelegten Zeitraum in einer Patientenliste festgehalten und an die Auswertungsstelle weitergegeben.
Die Ergebnisse der Befragung werden verschlüsselt ausgewertet. Die teilnehmenden Stationen erhalten Rückmeldung, wie sie im Vergleich zum Ergebnis aller teilnehmenden Stationen abgeschnitten haben, Verbesserungspotentiale werden damit aufgezeigt.
Der Welternährungstag fand erstmals im Jahr 2006 statt. Seither haben über 1.490 Einrichtungen mit mehr als 130.000 Patienten/Heimbewohnern daran teilgenommen. Weitere Informationen zum Welternährungstag finden Sie unter www.nutritionday.org.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 5. November 2012 um 07:54
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