Zu viel Salz in verarbeiteten Lebensmitteln
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Freitag, 30. März 2012
Ohne Salz schmeckt die beste Suppe fad. Bei einer zu hohen Aufnahme der weißen Würze drohen allerdings Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aus diesem Grund empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) den Salzgehalt von verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren.
Rund 352.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit sind Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. die häufigste Todesursache in Deutschland, gefolgt von Krebserkrankungen. Außerdem leidet beinahe jeder zweite Deutsche (44 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer) an Bluthochdruck. Anlass genug, darüber nachzudenken, wie Bluthochdruck und die häufig daraus resultierenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden können.
Eine hohe Aufnahme von Salz kann zur Entstehung von Bluthochdruck führen. Im Umkehrschluss könnte der Blutdruck durch eine geringere Salzaufnahme in der Bevölkerung gesenkt werden. Doch diese Empfehlung ist in der Praxis nicht einfach umzusetzen, da Salz in annähernd allen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommt.
Die Menge an Salz, die aus einzelnen Lebensmitteln aufgenommen wird, hängt zum einen von deren Salzgehalt, zum anderen von der verzehrten Menge (Portionsgröße) ab. Besonders viel Salz wird hierzulande aus Brot, Milchprodukten (insbesondere Hartkäse) sowie Fleisch- und Wurstwaren (hier vor allem durch Salz konservierte Lebensmittel, z. B. Salami) aufgenommen. Vergleichsweise „harmlos“ sind Knabbereien und Soßen. Diese haben zwar einen hohen Salzgehalt, werden jedoch seltener und/oder in geringeren Mengen verzehrt.
In verarbeiteten Lebensmitteln lässt sich Salz schwer umgehen, gleichzeitig sind verarbeitete Lebensmitteln inzwischen fester Bestandteil unserer Ernährung. Deshalb empfiehlt das BfR, weniger Salz zur Herstellung von Lebensmitteln zu verwenden. Dies wäre ein erster Schritt zur Verringerung der Salzaufnahme. Die Verbraucher sollten ihrerseits darauf achten, im eigenen Haushalt sparsam mit Speisesalz umzugehen und ihre Speisen lieber mit anderen Gewürzen oder Kräutern aromatisieren. Das BfR empfiehlt außerdem, die blutdrucksenkende Wirkung einer salzreduzierten Kost durch Bewegung, Gewichtsabnahme, eine obst- und gemüsereiche Ernährung sowie den weitgehenden Verzicht auf Alkohol zu unterstützen.
Eine Umstellung auf weniger Salz in Speisen wird sicherlich nicht jedem von Anfang an schmecken. Zunge und Gaumen gewöhnen sich aber mit der Zeit an den abgeschwächten Geschmack – und das Herz sagt danke!
Quellen:
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, 2012): Volkskrankheit Bluthochdruck – Weniger Salz hilft. Presseinformation vom 20.02.2012.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, 2012): Blutdrucksenkung durch weniger Salz in Lebensmitteln. Stellungnahme Nr. 007/2012 des BfR, MRI und RKI von 29. Juni 2011.
Zum Thema
- Lever AM (BBC News Health, 29.11.2012): ‚Unnecessary‘ high salt levels in cheese, health group warns
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 30. März 2012 um 06:10
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Oder man könnte mal dieses Blutdrucksalz ausprobieren. Auf das bin ich vor kurzem gestoßen, da ist weniger von dem „schädlichen“ Natrium drin und dafür mehr Kalium (was in Gemüse vor allem vorkommt).
Damit soll der Blutdruck positiv beeinflusst werden.
Wer versucht mit weniger Salz auszukommen sollte reichlich auf Kräuter zurück greifen. Die kann man, gerade jetzt, auch super einfach im Balkonkasten oder auf der Küchenbank kultivieren.