Hypoglycämie
Auch: Unterzuckerung, diabetischer Schock
Absinken des Blutzuckerspiegels unter den Normalwert (ca. 60 mg/dl), was eine Minderversorgung des Gehirns mit Energie (Glucose) zur Folge hat.
Eine Hypoglycämie kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Dazu zählen u.a. zu hohe Dosierungen von Insulin oder oralen Antidiabetika, Akkumulation von oralen Antidiabetika bei Niereninsuffizienz oder zu geringer Trinkmenge, fehlerhafte Abstimmung der Kohlenhydratmenge an die Insulindosis oder ungewohnte sportliche Aktivität.
Typische Anzeichen einer Hypoglycämie sind z.B. Zittern, kalter Schweiß, Kopfschmerzen, "weiche" Knie, Heißhunger, Herzrasen. Angehörige bemerken die Hypoglycämie häufig am Auftreten von Wesensveränderungen wie Aggressivität, Albernheit, Sprech- und Sprachstörungen, Blässe oder Unruhe. Eine Hypoglycämie kann über eine Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod führen. Nicht alle Symptome treten gleichzeitig auf und sind individuell sehr verschieden.
Die Wahrnehmung einer Hypoglycämie lässt mit zunehmender Diabetesdauer, bei ständig sehr niedriger Blutzuckereinstellung sowie bei häufig auftretenden Hypoglycämie nach. Auch der Genuss von Alkohol verschlechtert die Unterzuckerungswahrnehmung.
Bei einer leichten Hypoglycämie kann sich der Betroffene durch die Zufuhr von schnell wirkenden Kohlehydraten selbst helfen. Bei schwerer Hypoglycämie ist er auf Fremdhilfe und damit das Spritzen von Glucagon und/oder die intravenöse Gabe von Glucose angewiesen.
Bei den ersten Anzeichen einer Hypoglycämie sollte sofort eine ausreichende Menge Glucose aufgenommen werden. Man empfiehlt 4-6 Plättchen (20-30g) Traubenzucker. Diese Menge sorgt für einen schnellen Blutzuckeranstieg. Anschließend sollte der Blutzucker gemessen werden, ferner langsam resorbierbare Kohlenhydrate wie z.B. Vollkornbrot verzehrt werden.
Häufigkeit, Ursache und Intensität einer Hypoglycämie sollten im Blutzucker-Tagebuch vermerkt werden.
Weitere Informationen zum Thema Hypoglycämie finden Sie im Kapitel Diabetes mellitus.