Eiweißarme Diät
Kostform, bei der die Eiweißzufuhr mit der Nahrung eingeschränkt ist (0,8-0,4 g/kg Körpergewicht).
Obwohl die empfohlene tägliche Proteinzufuhr bei 0,8 g/kg Körpergewicht liegt, kann diese Menge auf bis zur Hälfte gesenkt werden, wenn bevorzugt biologisch hochwertige Eiweiße verzehrt werden (bei der Kartoffel-Ei-Diät bzw. bei der Schwedendiät).
Bei einer Eiweißzufuhr von 0,4 g/kg Körpergewicht kann eine ausgeglichene Stickstoffbilanz gerade noch gewährleistet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Energiezufuhr bei mindestens 30 kcal/kg Körpergewicht beträgt, da Eiweiße sonst zur Energiegewinnung herangezogen werden.
Eine Diät am Rande des Eiweißminimums muss immer unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden, um Proteinmangelerscheinungen vorzubeugen.
Eine Eiweißarme Diät lässt sich am einfachsten über eine vegetarische Ernährung realisieren, da Fleisch- und Wurstwaren zu den besonders eiweißreichen Lebensmitteln zählen. Ebenfalls proteinreich sind Milch und Milchprodukte und sollten daher nur in Maßen verzehrt werden.
Bei einer Niereninsuffizienz kann durch eine Einschränkung der Eiweißzufuhr das Fortschreiten der Krankheit verzögert werden. Die Proteinmenge hängt vom Stadium der Niereninsuffizienz ab. Im Stadium I (Kreatinin <3 mg/dl) ist eine rein vegetarische Ernährung bereits ausreichend.
Bei höheren Kreatininwerten sollten besonders eiweißreiche Lebensmittel (z.B. magere Käsesorten) gemieden, bei weiterem Anstieg eine Kartoffel-Ei-Diät durchgeführt werden.
Durch eine Eiweißarme Diät kann eine Dialysetherapie durchschnittlich um 12 Monate bis 25 Monate verzögert werden.
Bei einer Leberinsuffizienz sollte solange eine leichte Vollkost verordnet werden, bis bestimmte Begleiterkrankungen auftreten, die eine Anpassung der Kost notwendig machen. Der Eiweißbedarf ist leicht erhöht.
Eine Eiweißarme Diät ist dann erforderlich, wenn die Entgiftungsfunktion der Leber soweit eingeschränkt ist, dass der Blutspiegel giftiger Abbauprodukte (Ammoniak, Phenole) erhöht ist.