Diabetes mellitus - Selbstkontrolle

Für jeden Diabetiker ist eine regelmäßige Kontrolle der Blut- und Harnzuckerwerte unerlässlich, da sich die Werte innerhalb weniger Stunden und Tage stark verändern können. Für die Kontrolle reicht hier der regelmäßige Arztbesuch nicht aus. Problematisch ist ebenfalls, dass leichte bis mittelschwere Blutzuckerschwankungen keine typischen Krankheitsbilder hervorrufen, d.h. der Diabetiker kann zu hohe bzw. zu niedrige Werte nicht spüren.

Harnzucker

Wann taucht Zucker im Urin auf?

Die Harnzucker-Messung gibt Aufschluss darüber, ob und wieviel Zucker (Glucose) sich im Harn befindet. Dies gilt jedoch nur für Werte, die oberhalb der sogenannten Nierenschwelle (160-180 mg/dl) liegen.

Bild kein Zucker im Urin
Bei normalen Blutzuckerwerten wird kein Zucker mit dem Urin ausgeschieden, d.h. die Niere ist in der Lage, den Zucker zurückzuhalten.
Bild geringe Mengen Zucker im Urin
Ab etwa einem Blutzuckerwert von über 180 mg/dl („Nierenschwelle“) sind geringe Mengen Zucker im Urin nachzuweisen.
Bild hohe Mengen Zucker im Urin
Steigen die Blutzuckerwerte weiter an, so kann immer mehr Zucker aus dem Blut in den Urin übertreten.

Bei vielen Diabetikern reicht es aus, wenn der Blutzucker sich immer unter 160-180 mg/dl bewegt und damit die Urinzucker-Messung negativ ist. Ob Sie zu dieser Gruppe gehören, entscheidet der Arzt.

Harnzuckermessung

Derzeit gibt es verschiedene Hersteller von Messstäbchen. Hier sollten Sie sich von Ihrem Apotheker beraten lassen. Normalerweise müssen Sie das Messstäbchen mit Urin benetzen und nach anschließender Trocknung (ca. 2 min) mit einer Farbtabelle vergleichen, die Ihnen Aufschluss über Ihre Urinzucker-Werte gibt. In jedem Fall sollten Sie sich die entsprechende Gebrauchsanweisung durchlesen (Mindesthaltbarkeitsdatum beachten!).

Blutzucker

Bei den meisten Typ 2-Diabetikern reicht es in der Regel aus, den Urinzucker zu messen. Dieser gibt jedoch nur an, ob der Blutzuckerwert über 180 mg/dl liegt (Nierenschwelle) oder nicht. Für den insulinspritzenden Diabetiker ist es jedoch notwendig, dass er seine genauen Blutzucker-Werte kennt, da er sie zur Berechnung seiner Insulindosis und zur Erkennung und Prophylaxe von Unterzuckerungen benötigt.

Blutzucker-Messung

Zuerst müssen die Hände gereinigt werden, damit kleine Schmutzpartikel die Ergebnisse nicht verändern. Jetzt startet man das Gerät und führt das Messstäbchen ein. Dann sticht man sich mit Hilfe einer Stechhilfe in die Seite der Fingerkuppe und trägt das entstehende Blut auf die dafür vorgesehene Messstelle. Nach kurzer Zeit ist der Blutzucker-Wert abzulesen. Hier sollten Sie sich auf jeden Fall die jeweilige Gebrauchsanweisung durchlesen, da die Vorgehensweise von Gerät zu Gerät leicht differiert.

Weitere Untersuchungen

Füße

Die Überprüfung der Füße sollte aufgrund von möglichen Nervenschädigungen (Neuropathie) täglich geschehen, so dass Verletzungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Gewicht

Der Diabetiker sollte regelmäßig sein Gewicht kontrollieren. Dies ist erforderlich, da Übergewicht die Insulinwirkung herabsetzt und somit den Blutzucker weiter ansteigen lässt. Zur Gewichtskontrolle reicht wöchentliches Wiegen aus, am besten morgens nach dem Aufstehen.

Blutdruck

Auch die Kontrolle des Blutdrucks ist wichtig, da hohe Blutdruckwerte die Entstehung von Schlaganfall und Herzinfarkt sowie eine Schädigung der Nieren fördern. Der Blutdruck sollte regelmäßig vom Arzt und / oder vom Diabetiker gemessen werden. Für die Messung des Blutdrucks eignen sich elektronische Blutdruck-Messgeräte, die leicht zu bedienen sind (Gebrauchsanweisung beachten!).