Diäten - Ernährung bei Krankheiten

Definition "Diät"

Der Begriff "Diät" wird in zwei Kontexten verwendet: Zum einen bezeichnet er eine spezielle Ernährung bei bestimmten Erkrankungen. Zum anderen benennt er das Vorhaben einer Gewichtsabnahme, seltener auch einer -zunahme.

Diät als Ernährung bei Krankheiten

Diäten sind Bestandteil der Diätetik, einer Lehre, die sich mit der Krankenernährung beschäftigt. Lange Zeit waren Diäten auf ein bestimmtes Organ bezogen. Zum Beispiel gab es eine Magen-, eine Galle-, eine Leber- und eine Darmschonkost. Erst später rückte mit der Wirkung der Diät auf den Stoffwechsel eine wissenschaftliche Herangehensweise in den Vordergrund. Der Umfang der Diäten blieb jedoch weiterhin beachtlich.

So gab es eine gesonderte Diät bei Hypertonie, eine bei Ödemen, eine bei Fettstoffwechselstörungen, eine bei Hyperurikämie usw. Diese Liste ließe sich noch lange fortführen. Spätestens bei der praktischen Umsetzung kommen jedoch Zweifel an der Praktikabilität und dem Sinn einer solchen Einteilung auf. Unterscheiden sich die einzelnen Bedarfe wirklich so stark voneinander, sprich sind die vielen Diät-Formen therapeutisch sinnvoll?

Das Rationalisierungsschema

Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja und Nein. Die grundsätzlichen Bedarfe unterscheiden sich zwar kaum, die verschiedenen Erkrankungen erfordern aber gewisse Anpassungen. Mit dem Rationalisierungsschema, das 1976 erstmalig von Kluthe und Schaeffer herausgebracht wurde, erarbeiteten die Autoren einen Kompromiss: Sie erklärten die "Vollkost" und die "Leichte Vollkost", beide im Sinne einer vollwertigen Ernährung gestaltet, zur Basisdiät, und leiteten davon energiedefinierte Diäten sowie Protein-Elektrolyt-definierte Diäten und Sonderdiäten ab.