Allgemeine Hinweise

Eine Änderung der Lebensgewohnheiten ist daher die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Bluthochdrucktherapie. Allein hierdurch kann eine medikamentöse Therapie, die natürlich immer das Risiko von Nebenwirkungen birgt, oft vermieden oder zumindest minimiert werden.

  • Abbau von Übergewicht (BMI<25 kg/m², Blutdrucksenkung pro kg Gewichtsverlust ca. 2 mmHg)
  • gesunde Ernährung; natriumarm; Fertiggerichte, gepökelte Fleischwaren und Räucherwaren meiden
  • ausreichende Bewegung
  • Rauchen einschränken oder besser noch ganz einstellen
  • Kaffee in Maßen (max. 4 Tassen täglich!)
  • Alkohol in Maßen
  • Stress abbauen
  • Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Quelle: Rationalisierungsschema 2004 des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, den Blutdruck dauerhaft zu senken, ist gegebenenfalls zusätzlich eine medikamentöse Therapie erforderlich.

Salzreduktion

Weniger Salz

Eine hohe Kochsalzzufuhr begünstigt in der Regel die Entstehung eines Bluthochdrucks, d.h. durch einen geringeren Salzverzehr lässt sich der Blutdruck effektiv behandeln. Dies trifft allerdings nicht für alle Hypertoniker zu. Es gibt auch Personen, bei denen eine Kochsalzrestriktion keine bzw. nur eine geringe Wirkung zeigt (Salzresistenz). Die Ursache hierfür ist noch unklar. Dennoch sollte die tägliche Zufuhr von Kochsalz ca. 6 g nicht übersteigen.

Tipp: Kochsalzarme Rezepte

In unserer Rezeptdatenbank finden Sie zahlreiche kochsalzarme Rezepte.

Mehr Kalium

Neben der alleinigen Natrium- bzw. Kochsalzzufuhr spielt v.a. das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium eine wichtige Rolle. Der positive Effekt einer kaliumreichen Ernährung ist auf eine vermehrte Natrium- und Wasserausscheidung über die Niere zurückzuführen.

Quelle: Rationalisierungsschema 2004 des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner

Salzarm essen bedeutet für viele Patienten eine große Umstellung, da sie an den Salzgeschmack gewöhnt sind. Viele Gerichte schmecken aber auch mit weniger Salz ganz hervorragend. Im folgenden möchten wir Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie durch die richtige Auswahl von Lebensmitteln und Gewürzen Kochsalz einsparen können. Diese Informationen ersetzen natürlich nicht ein Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater, sollen aber schon einmal eine kleine Hilfe für den Alltag darstellen.

9 Tipps zur gesunden Ernährung bei Bluthochdruck

Angepasste Energiezufuhr

  • Normalgewicht anstreben und halten (Normalgewicht = Körpergröße in cm - 100 +/- 10 %)
  • "Leere Kalorien" meiden, da dadurch Übergewicht begünstigt wird ( z.B. zuckerhaltige Speisen/Getränke und Alkohol)
  • Ausreichend Bewegung

Kochsalzreiche Lebensmittel meiden

  • Gepökelte, gesalzene und geräucherte Fleisch- und Fischwaren (Rauchfleisch, gekochter und roher Schinken, Pökelhering)
  • Dauerwurst- und -fischwaren
  • Fertigprodukte (z.B. Suppen, Saucen) und Konserven
  • Salzgebäck z.B. Salzstangen, Salzbrezeln, Käsegebäck

Kochsalzzufuhr reduzieren

  • Bei der Zubereitung auf die Verwendung von Kochsalz, Gewürzsalzen und Gewürzmischungen mit Kochsalz verzichten (Zutatenliste beachten)!
  • Geschmacksverstärker (Natriumglutamat) vermeiden!
  • Nicht zusätzlich salzen!
  • Reichlich frische Kräuter und Gewürze bei der Zubereitung verwenden!
  • Speisen und Gerichte auswählen, die auch ohne Salz gut schmecken (z.B. vegetarische Gerichte, Süßspeisen oder Salate)
  • Vorsicht bei Außerhausverpflegung (Kantine, Restaurant, Schnellimbiss, etc.). Hier wird oft überreichlich gesalzen! Informieren Sie das Küchenpersonal darüber, dass Sie salzarm essen möchten (z.B. Pommes frites ohne Salz, etc.).

Natriumgehalt der Mineralwässer beachten

Schmackhafte Zubereitung

Zubereitungsarten wählen, bei denen Röststoffe erzeugt werden

  • beschichtete Pfannen
  • Römertopf
  • Backofen
  • Grill

Gesamtfettzufuhr reduzieren

  • fettarme Nahrungsmittel auswählen
  • fettsparende Zubereitungsarten wählen (beschichtete Pfannen, Bratschlauch, Bratfolie, Römertopf, Grill, Mikrowelle, Alufolie)
  • bei der Zubereitung von Saucen und Suppen das erstarrte Fett abschöpfen

Auswahl der Fette

  • Ersatz von gesättigten Fetten durch solche mit einem hohen Anteil an mehrfach oder einfach ungesättigten Fettsäuren.
  • tierische Fette wie z.B. Butter, Speck, Schmalz, Talg meiden.
  • pflanzliche Fette mit einem hohen Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Streich-, Brat- und Backfett bevorzugen (z.B. Margarine, Distelöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl)

Ballaststoffreiche Ernährung

  • bevorzugen Sie Vollkornprodukte wie z.B. Vollkornbrot, Vollkornteigwaren, Naturreis
  • Gemüse, Rohkost
  • Obst

Kaliumreiche Ernährung

  • regelmäßiger Verzehr von Reis, Kartoffeln und Obst