Intoleranzen - Saccharoseintoleranz

Definition

Der Begriff Saccharoseintoleranz umfasst die beiden folgenden Stoffwechselstörungen:

Saccharose-Isomaltose-Malabsorption

Primäre Form

Die primäre Saccharose-Isomaltose-Malabsorption ist eine >vererbbare Stoffwechselkrankheit. Sie kommt sehr selten vor. Aufgrund der fehlenden bzw. unzureichenden Aktivität des Saccharase-Isomaltase-Komplexes im Dünndarm wird die Saccharose (Haushaltszucker) nicht oder nur teilweise gespalten. Sie gelangt in den Dickdarm, wodurch sie Bauchkrämpfe, Erbrechen und Durchfall verursachen kann.

Ursache für diese Form der Malabsorption ist ein Gendefekt (Punktmutation). Dadurch wird verhindert, dass das Enzym an der Darmschleimhaut "verankert" wird. Das Enzym kann seine Funktion nur noch unzureichend erfüllen.

Die Saccharose-Isomaltose-Malabsorption manifestiert sich in der Regel erst ab dem 6. Monat. Zu diesem Zeitpunkt wird meist die Beikost eingeführt, welche Saccharose enthält.

Sekundäre Form

Hier ist die Malabsorption Folge einer akuten Darmentzündung oder anderer Schäden an der Darmschleimhaut. Auch bei einer Zöliakie kann diese Form der Saccharose-Isomaltose-Malabsorption auftreten.

Therapie

Lebensmittel, die Saccharose enthalten, werden aus dem Speiseplan gestrichen bzw. stark eingeschränkt. Dazu gehören auch die meisten Obstsorten. Aufgrund des Verzichts müssen bestimmte Vitamine unter Umständen zusätzlich zugeführt werden.

Weitere Einschränkungen sind nicht notwendig.

Bei Kindern ist es sehr schwer, eine konsequent zuckerfreie Kost einzuhalten. In diesen Fällen können lebende Hefen eingesetzt werden. Mit zunehmendem Alter steigt die Saccharosetoleranz der Kinder an.