Nahrungsmittelallergien - Therapie
Die wirksamste Therapie bei Nahrungsmittelallergien ist die strikte Meidung der allergieauslösenden Nahrungsbestandteile. Deshalb müssen die Patienten angewiesen werden, sich genauestens über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu informieren. Dabei sollte das Zutatenverzeichnis bei jedem Einkauf erneut überprüft werden, da die Hersteller die Zusammensetzung ihrer Produkte jederzeit ändern können. Im Zweifelsfalle besteht die Möglichkeit direkt beim Hersteller nachzufragen.
Allergiediät
Eine allgemeingültige Allergiediät, wie sie häufig gefordert wird, kann es aus naheliegenden Gründen nicht geben. Jeder Patient ist hinsichtlich seiner speziellen Situation individuell zu beraten. Hilfestellungen können spezielle Kochbücher für Allergiker geben.
Sofortmaßnahmen
Gegen die akut auftretenden Symptome diverser Allergien können Antihistaminika, Antiallergika und Cortison in Form von Tropfen, Tabletten, Spray und Spritzen eingesetzt werden. Sie bewirken eine Beseitigung, Linderung und Unterdrückung der Beschwerden - wenn auch nur für die Dauer der Anwendung.
Hyposensibilisierung
Ziel der Therapie
Ziel der Hyposensibilisierung ist es, durch regelmäßige Verabreichung der allergieauslösenden Stoffe eine körpereigene Toleranz gegenüber den Allergenen aufzubauen und damit die Symptome zu unterbinden.
Diese Behandlung nimmt als einzige Methode Einfluss auf das veränderte Immunsystem und setzt somit an der Ursache der Erkrankung an. Sie bewirkt bei Tier-, Pollen- und Schimmelpilz-Allergien eine Rückbildung bzw. Minderung der Krankheitserscheinungen.
Behandlungsdauer
Die Behandlung wird mit speziell auf die krankmachenden Allergene abgestimmten Präparaten in Form von Spritzen oder Tropfen durchgeführt. Die Behandlungsdauer erstreckt sich fortlaufend über mindestens drei Jahre. Bei Pollenallergien kann sie vor der entsprechenden Pollensaison oder ganzjährig erfolgen. Je früher die Hyposensibilisierung im Krankheitsverlauf eingesetzt wird, desto größer ist die Chance, die Allergie ganz zu verlieren.
Bei Nahrungsmittelallergien ist eine Immuntherapie nicht möglich. In vielen Fällen kann die Reaktionsschwelle aber soweit gesenkt werden, dass es den Patienten möglich wird, Allergenspuren in versteckter Form (z.B. in Fertignahrungsmitteln, Rahm in Soßen, Milchpulver in Wursterzeugnissen, Selleriegewürzsalz etc.) aufzunehmen.
Die orale Hyposensibilisierungsbehandlung sollte aufgrund der fehlenden Standardisierung nur in spezialisierten Zentren und im Rahmen wissenschaftlicher Programme vorgenommen werden.
Sublinguale Immuntherapie
Bei dieser Behandlungsform wird das Hyposensibilisierungsmittel in wässriger Lösung verabreicht. Diese Lösung wird zuerst eine gewisse Zeit lang im Mund behalten und dann geschluckt.
Die Behandlung kann einfach zu Hause durchgeführt werden. Sie eignet sich besonders gut für Kinder und für Menschen mit einer Scheu vor Injektionsbehandlungen. Mit ersten Erfolgen kann nach ca. sechs Monaten gerechnet werden.
Karenz
Gerade bei Nahrungsmittelallergien ist die Therapie problematisch. Oberstes Gebot ist die Karenz, das heißt, das Vermeiden der allergieauslösenden Nahrungsmittel. Das gilt sowohl als Behandlungsmaßnahme wie auch als Prophylaxe.