Referenzwerte - Weitere Definitionen
Bedarf
"Als Nährstoffbedarf wird die kleinste von außen zugeführte Menge betrachtet, die erforderlich ist, um Mangelerscheinungen zu vermeiden, die durch klinische Merkmale und Symptome und/oder durch Messwerte biochemischer oder physiologischer Funktionen überprüfbar sind." (FAO/WHO)
Durchschnittsbedarf
Der "Durchschnittsbedarf" einer Gruppe an Nahrungsenergie und lebensnotwendigen Nährstoffen ist die Menge, mit der 50 % der Personen ausreichend versorgt werden, sofern es sich um eine Normalverteilung handelt (Gauß). Bei der Energiezufuhr wird der durchschnittliche Bedarf als Richtwert gewählt, da in Deutschland, Österreich und der Schweiz eher die Gefahr einer Über- als einer Unterversorgung besteht.
Die Durchschnittswerte werden ermittelt durch:
- Verfolgung der Resorption, der Retention und des Stoffwechselumsatzes
- epidemiologische oder gezielte Untersuchungen von Auswirkungen einer Nährstoffzufuhr bei Mangelerscheinungen
- langfristige Beobachtungen der Verzehrsgewohnheiten von größeren Bevölkerungsgruppen
- Erfahrungen bei der künstlichen Ernährung
- Rückschlüsse aus Tierversuchen
Grundbedarf / normativer Speicherbedarf
Man unterscheidet auch zwischen einem "Grundbedarf" und einem "normativen Speicherbedarf". Die Erfüllung des Grundbedarfs soll jede Art von klinisch nachweisbarer Funktionsbeeinträchtigung verhindern, der normative Speicherbedarf soll Körperreserven gewährleisten, die ohne nachfolgende Funktionsstörungen schnell in Anspruch genommen werden können.