Vollwert-Ernährung - Einstieg

Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt...

Gesund, ökologisch, wirtschaftlich und sozial gerecht setzt die Vollwert-Ernährung auf Ganzheitlichkeit und auf Nachhaltigkeit. Die praktische Umsetzung dieses Konzepts bedeutet sicherlich einige Umstellungen. Sich auf saisonale und regionale Lebensmittel, möglichst aus ökologischem Anbau, ergänzt durch fair gehandelte Produkte, zu beschränken, mag gerade zu Beginn eine Herausforderung sein, auch für die kulinarische Kreativität. Durch die verstärkte Beachtung der regionalen Herkunft von Lebensmitteln können auf dem Speiseplan aber auch viele alte und fast vergessen geglaubte Lebensmittel eine Renaissance erleben. Das bietet spannende Möglichkeiten.

Mit der Zeit kommt dann die Übung, und der Übung folgt die Routine. Man hat herausgefunden, von wem man seine Lebensmittel beziehen kann, auf welch vielfältige Art und Weise sich diese zubereiten lassen und das Ganze fängt an, Spaß zu machen...

Die folgenden, teilweise nach Lebensmittelgruppen sortierten Übersichten und die praktischen Tipps können, gerade für den Anfang, Orientierung und Unterstützung bieten.

Lebensmittel und ihre Wertstufen

Seit Kollath existiert die Einteilung der Lebensmittel in Wertstufen. Diese wurde seitdem mehrfach modifiziert und den heutigen Gegebenheiten angepasst.

Die Empfehlungen für bestimmte Lebensmittel sollen nach dem Erfüllungsgrad folgender Kriterien abgestuft werden:

  • Gesundheitsverträglichkeit bzw. ernährungsphysiologische Aspekte (Vitamin-, Mineralstoffgehalt etc.)
  • Umweltverträglichkeit
  • Sozialverträglichkeit

Ein kurzer Auszug in der nachfolgenden Tabelle gibt einen Einblick in die Wertstufen-Einteilung.

Wertstufen 1 / 2 sehr empfehlenswert 3 weniger empfehlenswert 4 nicht empfehlenswert
Verarbeitungsgrad nicht/gering (1) bzw. mäßig (2) verarbeitete LM stark verarbeitete LM
(v. a. konserviert)
übertrieben verarbeitete LM und
Präparate
Mengenempfehlung etwa die Hälfte der Nahrungsmenge nur selten verzehren möglichst meiden
Getreide gekeimtes Getreide
Vollkornschrot
frisch gequetschte Flocken
Vollkorngerichte
Vollkornprodukte
(Nudeln, Backwaren)
Nicht-Vollkornprodukte
(z.B. Weißbrot, Graubrot), helle Nudeln,
geschälter Reis
Getreidestärke
(z.B. Maisstärke)
Ballaststoffpräparate (z.B. Kleie)
Gemüse Frischgemüse
Frischobst
milchsaure Gemüse
erhitztes Gemüse
erhitztes Obst
Tiefkühlgemüse
Tiefkühlobst
Gemüsekonserven
Obstkonserven
Vitaminpräparate
Mineralstoffpräparate
Tiefkühlfertiggerichte

Quelle: aid Spezial, Bonn