Meerrettich – scharfer Entzündungshemmer
Autor/in: Sabrina Rauth,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Montag, 5. Dezember 2011
Die anspruchslose Pflanze stammt aus den Steppen der Ukraine, wo sie heute noch wild wächst. In Deutschland wurde Meerrettich als Heil-, Gemüse- und Gewürzpflanze bereits im 12. Jahrhundert genutzt. Die braunhäutige Wurzel hat ein festes, weißes Fruchtfleisch. Den scharfen Geschmack verursachen Schwefel-haltige Senföle, die die Augen zum Tränen bringen können.
Beim Zerkleinern von Meerrettich wird das Enzym Myrosinase freigesetzt, das aus gespeicherten Zucker-Senföl-Verbindungen, die reizenden, aber auch antibiotisch wirksamen Senföle freisetzt. Meerrettich kann Entzündungen hemmen und ist reich an Vitamin C. Angeblich hilft ein Meerrettich-Umschlag im Nacken gegen Kopfschmerzen. Schwangere und Stillende sollten wegen der reizenden Wirkung auf den Genuss der Wurzel verzichten. –> Inhaltsstoffe
Lagerung
Luftdicht in Klarsichtfolie verpackt ist Meerrettich im Kühlschrank einige Zeit lang haltbar.
In der Küche
Frisch geraspelt sollte die Wurzel sofort mit Zitronensaft beträufelt werden, da sich der Meerrettich andernfalls bräunlich verfärbt.
Um Vitamine zu schonen und von der Schärfe zu profitieren, sollte Meerrettich Speisen als würzende Zutat erst am Ende der Garzeit zugegeben werden. Gekocht hat Meerrettich einen eher milden, kohlrabiähnlichen Geschmack. Junge Blätter können Salate ergänzen.
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Quellen
- Bendel L: Das große Lexikon der Früchte und Gemüse. Herkunft, Inhaltsstoffe, Zubereitung, Wirkung. Anaconda, Köln, 2008
- Rausch A, Lotz B: Dumonts kleines Kräuterlexikon. Anbau, Küche, Kosmetik, Gesundheit. Dörfler Verlag, 2004
verfasst von Sabrina Rauth am 5. Dezember 2011 um 07:40
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