Diabetes mellitus Typ 1
Auch: Insulinabhängiger Diabetes mellitus
Glucosestoffwechselstörung, die durch einen absoluten Insulinmangel gekennzeichnet und auf die Zerstörung der insulinproduzierenden B-Zellen der Langerhansschen Inseln zurückzuführen ist.
Der Diabetes mellitus Typ 1 tritt meist vor dem 40., am häufigsten zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr auf. Für den Ausbruch der Krankheit sind sowohl genetische als auch exogene Faktoren verantwortlich.
Bei Typ 1-Diabetikern lassen sich im Blut vermehrt bestimmte Autoantikörper (Inselzellantikörper, Insulinautoantikörper; Glutamatdecarboxylase-Antikörper) nachweisen (Diabetes-Früherfassung).
Als auslösende äußere Faktoren werden virale Infektionen (z.B. Mumps-Viren) und Umwelteinflüsse diskutiert, die bei entsprechender genetischer Veranlagung einen Autoimmunprozess auslösen können. Dieser führt dann zu einer Entzündung der Inselzellen (Insulitis) und dem sukzessivem Untergang der insulinproduzierenden B-Zellen.
Stadien der Entwicklung des Typ 1-Diabetes | |
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Stadium I: | genetische Prädisposition |
Stadium II: | auslösender Faktor |
Stadium III: | aktive ß-Zellzerstörung und Autoantikörper |
Stadium IV: | Störung der Insulinsekretion |
Der daraus resultierende absolute Insulinmangel macht die regelmäßige äußere Zufuhr von Insulin in Form von Injektionen notwendig. Die Therapie der Wahl stellt heute die Basis-Bolus-Therapie bzw. die Insulinpumpentherapie (CSII) dar, mit der nahezu normale Blutzuckerwerte erreicht werden können.
Die hierfür erforderlichen Kenntnisse über die Einschätzung von Kohlenhydratmengen (Berechnungseinheit) sowie den Einsatz von Injektionsgeräten bzw. Insulinpumpen werden in strukturierten Diabetikerschulungen vermittelt.
Das oberste Ziel der Therapie des Diabetes mellitus Typ 1 ist die Vermeidung diabetischer Folgeerkrankungen sowie die Aufrechterhaltung der Lebensqualität.