Rheuma - Krankheitsbild
Definition
Der Begriff "Rheuma" umfasst eine Reihe schmerzhafter und funktionsbeeinträchtigender Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, die sich folgendermaßen einteilen lassen:
- entzündlicher Rheumatismus (rheumatoide Arthritis)
- Muskelrheumatismus
- Gelenkrheumatismus
- degenerativer Rheumatismus
Im Folgenden wird speziell auf die rheumatoide Arthritis eingegangen, da hier die Ernährungstherapie eine wichtige Rolle spielt.
Symptome
Die rheumatoide Arthritis geht mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl (z.B. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme) einher. Es kommt zu Schmerzen in den Gelenken, wobei vor allem kleinere Gelenke (besonders Fingergrundgelenk) betroffen sind. Im akuten Schub treten weiterhin Gelenkergüsse auf, die zu Schwellungen und Rötungen im Gelenkbereich führen. Die darüberliegende Haut verfärbt sich häufig blau. Typisch für eine rheumatoide Arthritis ist die Gelenksteifheit, die besonders in den frühen Morgenstunden auftritt. Bei 20% der Patienten finden sich zudem sogenannte Rheumaknoten (Knoten im Unterhautfettgewebe und an Sehnen).
Ursachen
Die immunologischen Abläufe der rheumatoiden Arthritis sind zwar bekannt, über die eigentliche Ursache gibt es jedoch noch keine eindeutigen Angaben. Es handelt sich hier um eine sogenannte Autoimmunerkrankung, d.h. Abwehrzellen (weiße Blutkörperchen) richten sich plötzlich gegen körpereigenes Gewebe und zerstören es.
Wahrscheinlich wird auch die Veranlagung zu dieser Krankheit vererbt. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. In Europa leiden etwa 16% unter Rheumatismus. Eine vollständige Heilung ist heutzutage noch nicht möglich.
Diskutiert wird heute ebenfalls, welchen Einfluss Umwelteinflüsse auf den Krankheitsverlauf haben. Es konnte z.B. gezeigt werden, dass rauchende Rheumakranke häufiger an Gelenkverformungen leiden und 50% häufiger einen positiven Rheumafaktor aufweisen als Nichtraucher.
Diagnose
Da die rheumatoide Arthritis durch eine Abwehrreaktion des Immunsystems gekennzeichnet ist, lassen sich im Blut der Patienten häufig bestimmte Antikörper (v.a. IgM) nachweisen. Diese Antikörper werden auch als Rheumafaktoren bezeichnet. Sie sind jedoch nur bei 70-80% der Betroffenen vorhanden. Andererseits gibt es Menschen, die nicht an Rheuma erkrankt sind und ebenfalls Rheumafaktoren im Blut aufweisen. Deshalb stellt die Antikörperbestimmung nur eine unterstützende Maßnahme für die Diagnose dar.
Um die rheumatoide Arthritis eindeutig zu diagnostizieren, müssen weitere Kriterien erfüllt sein. Dazu zählt die Morgensteifheit der Gelenke, die Entzündung von mindestens drei Gelenkbereichen sowie das Vorhandensein von Rheumaknoten. Weiterhin sind Röntgenveränderungen der Hände und Finger zu beobachten, die durch gelenknahe osteoporotische Veränderungen gekennzeichnet sind.