Sekundäre Pflanzenstoffe - Positive Wirkungen zur Therapie
Die gesundheitsfördernde Wirkung sekundärer Pflanzenstoffe ist mehr und mehr erforscht. Dies ist ein Grund für die momentan fortschreitende Entwicklung von Produkten, deren Vermarktung sich auf einen möglichen Erhalt der Gesundheit durch bioaktive Stoffe konzentriert. Als Beispiel ist hier das Konzept des sogenannten Functional Food zu nennen, das jedoch bisher nur in Japan einer gesetzlichen Grundlage unterliegt.
Wirkungen
Dass Pflanzen über gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe verfügen, ist aber schon schon lange bekannt. Sie spielen deshalb traditionell nicht nur in der Ernährung, sondern auch in der Therapie von Krankheiten eine Rolle.
Auch heute noch gibt es Naturvölker, bei denen bestimmte Pflanzen einen Heilcharakter haben und die diese deshalb bewusst als Medizin einsetzen.
Die prophylaktischen und therapeutischen Wirkungen der Pflanzen sind auf eine Vielfalt von sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen. Gesundheitsfördernde Wirkungen können z. B. sein:
- anticancerogen
- antimikrobiell
- antioxidativ
- antithrombotisch
- immunmodulierend
- entzündungshemmend
- Blutdruck-beeinflussend
- Cholesterinspiegel-senkend
- Blutglucose-beeinflussend
- verdauungsfördernd
Den vielfältigen sekundären Pflanzenstoffen werden gruppenspezifisch unterschiedliche Wirkungen zugesprochen.
Hinweise für folgende Wirkungen | ||||||||||
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A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | |
Carotinoide | x | x | x | x | ||||||
Phytosterine | x | x | ||||||||
Saponine | x | x | x | x | ||||||
Glucosinolate | x | x | x | |||||||
Polyphenole | x | x | x | x | x | x | x | x | ||
Protease-Inhibitoren | x | x | ||||||||
Monoterpene | x | x | ||||||||
Phytoöstrogene | x | x | ||||||||
Sulfide | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
- A = anticancerogen
- B = antimikrobiell
- C = antioxidativ
- D = antithrombotisch
- E = immunmodulierend
- F = entzündungshemmend
- G = Blutdruck-beeinflussend
- H = Cholesterin-senkend
- I = Blutzucker-beeinflussend
- J = verdauungsfördernd
Quelle: mod. nach Watzl B, Leitzmann C., 1999
Mögliche zukünftige Bedeutung
Nicht übertragbare Erkrankungen sind weit verbreitet und zu ihrer Entstehung kann eine ungesunde Ernährung beitragen. Sekundäre Pflanzenstoffe hingegen könnten durch ihre möglichweise gesundheitsfördernden Wirkungen der Entstehung oder dem Fortschreiten dieser Erkrankungen gegensteuern. Vor diesem Hintergrund könnte es sinnvoll sein, der Erforschung des Wirkungsspektrums solcher Substanzen eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.