Reizdarm - Ernährungstherapie

Ein Tagebuch bringt Klarheit

Führen Sie über einen längeren Zeitpunkt, täglich, ein Tagebuch nach untenstehendem Muster.

Nahrungsmittel/Getränk Aktivität Bemerkung über das Wohlbefinden Symptome
Beispiel:
2 Tassen Kaffee nachmittags im Büro fühle mich müde, muss heute noch viel erledigen Blähungen, starkes Rumoren im Darm
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Auch wenn Sie keine Symptome haben, sollten Sie Ihre Eintragungen machen. Sie gewinnen dann am ehesten Aufschluss über die Auslöser der Symptome. Am besten, Sie nehmen Ihr Tagebuch mit zu Ihrem Arzt und sprechen mit ihm darüber.

Auswertung des Tagebuchs

Bei der Auswertung der Eintragungen wird klar, ob Sie bei bestimmten Nahrungsmitteln reagieren. In diesem Fall wird der Arzt untersuchen, ob eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit vorliegt. Die Therapie besteht in jedem Fall im Weglassen des symptomauslösenden Getränks bzw. Nahrungsmittels.

Treten die Symptome vorwiegend in Stresssituationen auf, so ist Stressmanagement angesagt. Sind Konfliktsituationen, z.B. am Arbeitsplatz Auslöser, bemühen Sie sich vorrangig, die Ursache des Konflikts zu lösen.

Ernährungsempfehlungen

Meiden bestimmter Lebensmittel

Folgende Lebensmittel lösen häufig Unverträglichkeitsreaktionen bei Patienten mit einem Reizdarm aus:

  • Kaffee
  • alkoholische Getränke
  • Milchprodukte, v.a. Frischmilch
  • rohes Obst
  • Zitrusfrüchte
  • gebratene Speisen
  • Apfel- und Birnensaft
  • diätetische Lebensmittel, die Sorbit oder andere Zuckeralkohole als Süßungsmittel enthalten
  • fettreiche Speisen

Ballaststoffe sind kein Ballast

Häufig ist ein Mangel an Ballaststoffen in der Ernährung an der Symptomatik beteiligt, v.a. bei Patienten mit gleichzeitiger Obstipation (Stuhlverstopfung).

Die Therapie besteht hier in einer ballaststoffreichen Ernährung bzw. ggf. in der Anreicherung der Speisen mit täglich 30g Weizenkleie (3 Esslöffel) und reichlicher Flüssigkeitszufuhr (2 Liter pro Tag).

Nähere Infos finden Sie im Kapitel Verstopfung.

Vollwertige Ernährung

Im Großen und Ganzen ist eine vollwertige Ernährung unter Ausschluss der Unverträglichkeiten auslösenden Speisen und Getränke zu empfehlen. Man spricht dann von einer leichten Vollkost

Sonstiges

Neben oben genannten Faktoren sind folgende Dinge zu meiden:

  • kalorienreiche Mahlzeiten
  • prozentual hoher Fettanteil der Ernährung
  • Essen unter Zeitdruck
  • unzureichendes Kauen der Speisen
  • Genussgifte wie Nikotin und Alkohol