Nahrungsmittelallergien - Nüsse und Samen

Haselnuss

Die Haselnuss ist diejenige Nuss, die am häufigsten für allergische Reaktionen verantwortlich gemacht werden kann. Sie ruft bei ca. der Hälfte der Haselpollen-Allergiker und gehäuft auch bei Birkenpollen-Allergikern ein orales Allergiesyndrom hervor.

Walnuss

Auch die Walnuss macht vielen Pollenallergikern zu schaffen. Allergien gegen Paranüsse, Cashewnüsse und Pekanüsse treten in unseren Breiten selten auf, die Kokosnuss wird als die verträglichste Nuss eingeschätzt.

Erdnuss

Die Erdnuss, botanisch zu den Hülsenfrüchten gezählt, enthält besonders gefährliche Allergene, die oftmals anaphylaktische Reaktionen hervorrufen können.

Samen

Nur in Einzelfällen stellen die Samen wie Baumwollsaat, Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkern, Mohn oder Pinien gefährliche Allergene dar.

Verträglichkeiten / Alternative Lebensmittel

Kürbiskerne

Durch die Verarbeitung oder Erhitzung verlieren die Nüsse oder Samen nicht ihr allergenes Potential, d.h. man hat keine Möglichkeit, die Allergene durch Verarbeitung zu reduzieren. Eine Alternative könnten Kürbiskerne sein, die man an Stelle der Nüsse in der Küche verwendet (in gemahlener oder gehackter Form).

Öl und Margarine

Nuss- und Erdnussallergiker wird empfohlen auch auf das Öl der jeweiligen Nuss zu verzichten, obwohl die Speiseöle als eiweißfrei bzw. -arm gelten. Die Öle werden bei der Herstellung raffiniert, d.h. sie werden entschleimt, entsäuert, gebleicht, von üblen Gerüchen befreit und feinfiltriert. Nicht raffinierte Speiseöle, dazu zählen auch hochwertige kaltgepresste Öle, werden schonender hergestellt und können noch Eiweißbestandteile und somit Allergene enthalten. In der Margarineindustrie werden oft bevorzugt Erdnussöl und Sojaöl eingesetzt, hier muss jeder Allergiker auf die Zusammensetzung achten.

Nüsse und Erdnüsse als verstecktes Allergen

Lebensmittel mit versteckten Nüssen

Nussallergiker müssen größte Vorsicht walten lassen bei Lebensmitteln, in denen Nüsse versteckt enthalten sein könnten. Hier kommen leider sehr viele Lebensmittel in Frage, anschließend sind einige davon aufgezählt:

  • Brote, Kuchen, Torten, Kleingebäck, Lebkuchen, Kekse
  • Cremen, Pudding, Eis, Mixgetränke
  • Nougat, Krokant, Schokolade und Schokoladeerzeugnisse, Riegel aller Art, Müsli und Müslierzeugnisse und Studentenfutter
  • Schaumwaren, Waffeln, kandierte Früchte, Pralinen, Bonbons, Marzipan und Marzipanerzeugnisse
  • Liköre, Weinbrand
  • Öle und Fette von Nüssen, Nussmus, Nussmark
  • Käsesorten, Salate, Pasteten, manche Wurstwaren etc.

Kennzeichnung von Nüssen und Samen

Mit der neuen EU - Richtlinie 2007/68/EG wird die Allergenkennzeichnung verbessert. Danach müssen alle verpackten Lebensmittel, die Nüsse oder Erzeugnisse daraus enthalten, gekennzeichnet werden. Jedoch ist bei unverpackten Lebensmitteln weiterhin Vorsicht geboten - z. B sollte man die Zutaten von Backwaren, die beim Bäcker gekauft werden, erfragen.