Sport und Bewegung: zwei Verbündete im Kampf gegen überflüssige Pfunde
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Mittwoch, 16. Februar 2011
Wer kennt das nicht? Nach den vielen Feiertagen und der geringeren körperlichen Aktivität, die der Winter häufig mit sich bringt, hat sich ganz unbemerkt das ein oder andere Kilo zu viel auf die Waage „geschlichen“. Nicht ohne Grund sind Diäten nun Thema Nummer eins in vielen Zeitschriften, und die Werbung für die neuesten Schlankheitskapseln und Abnehmpülverchen ist kaum zu übersehen. Schließlich möchten alle bis zum Sommer wieder eine attraktive Strandfigur machen – oder zumindest ein paar Kilos abnehmen.
Viele haben aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass der Erfolg von Ananasdiät und Co. – wenn überhaupt – nur von sehr kurzer Dauer ist. Meist folgt auf eine kurze Gewichtsabnahme der gefürchtete „Jojo-Effekt“: das Gewicht einige Monate nach der Diät liegt höher als vorher. Kritisch ist insbesondere der Zeitpunkt, an dem die Umstellung von der Diätkost auf die übliche Ernährung erfolgt.
Wissenschaftler haben nun untersucht, mit welchen Strategien man erfolgreich abnehmen und sein neues Gewicht möglichst auch halten kann. Für die Studien wurden Teilnehmer, die lediglich den Energiegehalt ihrer Ernährung reduzierten mit solchen verglichen, die zusätzlich mehr Sport trieben. Die Forscher beobachteten, dass die sportlich aktiven Probanden nicht nur durchschnittlich 30 Prozent mehr Gewicht abnahmen, sondern auch nach einem Jahr noch weniger wogen als die Kontrollgruppe, die lediglich eine Reduktionskost erhalten hatte. Allerdings hatten beide Gruppen (körperlich Aktive und nicht-Aktive) wieder die Hälfte des ursprünglichen Gewichtsverlustes zugenommen.
Dies ist einmal mehr ein Zeichen dafür, dass es nicht genügt, durch eine kurzfristige Änderung der Ernährung und ein ggf. erhöhtes Sportpensum sein Gewicht zu reduzieren. Für eine langfristig erfolgreiche Gewichtsabnahme ist es vielmehr erforderlich, alte Gewohnheiten wie das Essen vor dem Fernseher, das dritte Bier beim Frühschoppen oder das zweite Stückchen Kuchen beim Sonntagskaffee kritisch zu überdenken. Auch beim Sport gilt es auf der Hut zu sein: natürlich ist es schön, wenn Sie nun einmal wöchentlich walken oder joggen gehen und daran sollten Sie unbedingt auch nach der strengen Phase der Gewichtsabnahme festhalten. Dies alleine wird aber nicht reichen. Versuchen Sie zusätzlich, Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren: verzichten Sie wenn möglich auf den Aufzug und gehen Sie die Treppen zu Fuß, steigen Sie auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause eine Haltestelle früher aus und gönnen Sie Ihrem Auto am Wochenende eine Ruhepause: den Weg zum Bäcker schaffen Sie auch zu Fuß. Dies sind nur einige Beispiele. Sicher fällt auch Ihnen noch die eine oder andere Möglichkeit ein, wie Sie Ihren Alltag aktiver gestalten können. Ihr Körper wird es Ihnen danken…
Ähnliche Themen
- Wundermittel im Kampf gegen überflüssige Pfunde?
- Traumfigur auf Bestellung – Zu Risiken und Nebenwirkungen…
- Abnehmen für die Arterien
- Besser Abnehmen durch nur drei Mahlzeiten
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 16. Februar 2011 um 12:23
vorheriger Artikel: Avocado – sahniges Lorbeergewächs
nächster Artikel: Wenn gesundes Essen hungrig macht – die Psyche isst mit
DEBInet-Ernährungsblog - über uns
Unsere Autoren schreiben für Sie über Aktuelles und Wissenswertes aus Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin. Die redaktionell aufbereiteten Texte richten sich nicht nur an Experten, sondern an alle, die sich für das Thema "Ernährung" interessieren.
Sie können sich die Beiträge per Newsletter zuschicken lassen oder diese über RSS-Feed oder Twitter abonnieren.
Für die Schriftenreihe der Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (GRVS) wurden 222 unserer Blog-Artikel ausgewählt. Das dabei entstandene Ernährungs-Lesebuch ist 2017 im Pabst Science Publishers Verlag erschienen und steht Ihnen hier kostenlos zum Download zur Verfügung
© 2010-2024 Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit