Schwangerschaft - Komplikationen

Untergewicht

Anzustreben ist in jedem Fall ein normales Körpergewicht, da hier die Anzahl und das Ausmaß der Komplikationen am geringsten sind. Die Fruchtbarkeit ist bei einem BMI im oberen Normbereich am höchsten.

Ein hochgradiger Gewichtsverlust (z.B. durch Magersucht) führt in vielen Fällen zu einer Amenorrhö (Ausbleiben der Monatsblutung) und damit zur Sterilität. Außerdem besteht bei Untergewicht ein erhöhtes Risiko einer sogenannten EPH-Gestose, deren typische Symptome Ödeme (Wassereinlagerungen), Eiweißausscheidung mit dem Urin und Bluthochdruck sind.

Genussmittel

Alkohol

Die Auswirkungen von Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft (embryofetales Alkoholsyndrom) sind vielfältig. Im wesentlichen äußern sich beim Säugling folgende Symptome:

  • Verminderung des Kopfumfanges
  • Veränderungen der Schädelform
  • Vermindertes Geburtsgewicht
  • Schädigung des Zentralnervensystems, die sich häufig erst im (Vor-) Schulalter manifestieren

Auf Alkohol sollte während der Schwangerschaft möglichst vollständig verzichtet werden, da man bis heute nicht weiß, ab welcher Menge Alkohol für den Fetus schädlich ist. Besonders gefährlich ist der Alkoholgenuss in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten.

Nikotin

Das Rauchen in der Schwangerschaft schädigt nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern vor allem die des Föten. Deshalb sollte die Mutter (möglichst auch der Vater) in der Schwangerschaft auf das Rauchen verzichten.

Koffein

Die Wirkung von Koffein in der Schwangerschaft ist noch nicht eindeutig geklärt. Vermutet werden bislang folgende Auswirkungen von hohen Koffein-Dosen (>200mg/Tag):

  • Niedrige Geburtsgewichte
  • Wachstumsverzögerung im Uterus
  • Höhere Anzahl an Fehlgeburten

Moderate Dosen (<200mg/Tag) haben wahrscheinlich keine Auswikungen, jedoch sollte zur Sicherheit möglichst auf koffeinhaltige Getränke verzichtet werden.

EPH-Gestose / Präeklampsie

Definition

Von einer EPH-Gestose oder einer Präeklampsie spricht man, wenn während der Schwangerschaft Wassereinlagerungen, Eiweißausscheidungen mit dem Urin und Bluthochdruck gemeinsam auftreten (EPH: Edema, Proteinuria, Hypertension). Präeklamsie tritt meistens in der zweiten Schwangerschaftshälfte auf, nach der 20.Schwangerschaftswoche.

Ursache

Beim schwangerschaftsinduzierten Bluthochdruck handelt es sich um eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung, bei der aus noch ungeklärter Ursache ein Gefäßspasmus zu generalisierter Gefäßverengung mit erhöhtem Blutdruck, schlechterer Durchblutung und Sauerstoffminderversorgung der Organe, insbesondere der Plazenta und des Fetus, führt. Desweiteren kann ein Gestationsdiabetes zu einer Präeklamsie führen.

Ernährung

Die seit langem diskutierte Hypothese, ob Salzzulagen über den normalen Bedarf hinaus die Entstehung oder den Verlauf einer Präeklampsie günstig beeinflussen, kann zu diesem Zeitpunkt nicht positiv bestätigt werden. Allgemein werden derzeit Salzzulagen in der Ernährung der Schwangeren nicht als notwendig erachtet, da die Salzzufuhr im Rahmen einer normalen, gesunden Mischkost meist bereits über die empfohlene Menge (DGE: 5-6g/Tag) hinausgeht.

Insgesamt wird heute eine kochsalzarme und flüssigkeitsreduzierte Ernährung während der Schwangerschaft wegen ihrer fehlenden positiven Effekte und ihrer potentiell negativen Auswirkungen abgelehnt.

Frauen können während der Schwangerschaft ihren gewohnten Salzkonsum beibehalten, das heißt, schmackhaft zu würzen und zu salzen.

Im Rahmen einer gesunden Mischkost wird in unserer Gesellschaft genügend Speisesalz aufgenommen, um den täglichen Bedarf zu decken. Für die Flüssigkeitszufuhr gilt grundsätzlich dasselbe, allerdings sollte die Trinkmenge die Mindestempfehlung von 1,5 l täglich nicht unterschreiten.

Ernährungstipps bei Schwangerschaftsbeschwerden

Übelkeit am Morgen

Kleine Mahlzeit vor dem Aufstehen (ca. 30 min) und mehrere kleine Mahlzeiten lindern die Beschwerden.

Heißhunger

Durch die in der Schwangerschaft gesteigerte Insulinproduktion kommt es häufig zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels und damit zu Heißhungerattacken. Diese lassen sich durch mehrere kleine Mahlzeiten vorbeugen.

Wadenkrämpfe

Erhöhte orale Magnesiumzufuhr (z.B. in Tablettenform)

Sodbrennen

Zufuhr von Mandeln, Nüssen, eventuell Milch-Magnesium-Präparaten

Verstopfung

Ballaststoffreiche Kost (z.B. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse) mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2l/Tag), um die Quellung der Ballaststoffe im Darm zu ermöglichen (siehe Kapitel "Verstopfung").