Symptome

Kann ich hohen Blutdruck bemerken?

Viele Menschen fühlen sich trotz des erhöhten Blutdrucks vollständig wohl und haben keine Beschwerden. Andere klagen über:

  • Allgemeine Unruhe und Nervosität
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Atemnot
  • Müdigkeit
  • Hitzegefühl, Schweißausbrüche
  • Sehstörungen
  • Ohrensausen, Nasenbluten

Bei extrem hohen Blutdruckwerten (hypertone Krise):

  • Bewusstseinseintrübung
  • Krämpfe
  • Lähmungserscheinungen

Die Kopfschmerzen treten meist am Morgen auf und gehen im Laufe des Vormittags wieder zurück. Die oben genannten Symptome können einzeln oder gemeinsam auftreten.

Regelmäßige Kontrollen

Oft fühlt sich der Patient vollkommen gesund und hat keinerlei Beschwerden. Hierin liegt die Gefahr des hohen Blutdrucks, denn bei länger bestehender Hypertonie entwickeln sich zunächst unbemerkt Organveränderungen, die zu schweren Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und Erblindung führen können (siehe unten).

Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist wichtig. Besteht bei Ihnen bereits ein Bluthochdruck, sollten Sie ihn, auch bei Beschwerdefreiheit, auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, sondern ihn zusammen mit Ihrem Arzt behandeln.

Komplikationen

Besteht ein zu hoher Blutdruck über einen längeren Zeitraum, so treten Schädigungen an den Gefäßwänden der Arterien auf, die sog. Arteriosklerose entsteht: Durch den ständigen Druck auf die Gefäßwände werden diese so verändert, dass sich - besonders, wenn gleichzeitig eine Fettstoffwechselstörung besteht - Fett und Kalkpartikel ablagern können.

Die Blutgefäße werden enger

Der Innendurchmesser der Blutgefäße wird langsam enger und die Gefäßwände starrer und poröser. In Folge der abnehmenden Elastizität können sich die Blutgefäße nicht mehr durch Eng- oder Weitstellen den normalen Schwankungen des Blutflusses anpassen: der diastolische Blutdruck steigt.


Bild normales Blutgefäß
normales Blutgefäß
Bild arteriosklerotisch verändertes Blutgefäß
arteriosklerotisch verändertes Blutgefäß

Es entsteht ein Teufelskreis: Da die Gefäße immer enger werden, muss auch das Herz gegen einen ständig wachsenden Widerstand anpumpen: Der systolische Blutdruck steigt, was wiederum zu einer erhöhten Druckbelastung der Blutgefäße und des Herzens führt.

Angina pectoris

Durch den ständig erhöhten Blutdruck und die Verkalkung der Herzkranzgefäße gerät der Herzmuskel in Durchblutungsnot. Es entsteht die sog. Angina pectoris (Enge der Brust). Ein solcher Herzanfall kündigt sich z.B. durch einen bohrenden Schmerz in der linken Brustseite mit Ausstrahlung in den linken Arm an.

Herzinfarkt

Führt die Verengung und Verkalkung einer oder mehrerer Äste der Herzkranzgefäße zu einem völligen Verschluss derselben, so stirbt der abhängige Bezirk des Herzmuskels aufgrund der fehlenden Blutversorgung ab. Es entwickelt sich ein lebensbedrohlicher Herzinfarkt

Schlaganfall

Wenn das Gehirn von der lebensnotwendigen Blutzufuhr abgeschnitten wird oder wenn diese durch die Gefäßverengung stark eingeschränkt ist, kann als schlimmste Folge der Schlaganfall auftreten. Als zweiter Mechanismus kann das Einreißen von porös gewordenen Blutgefäßen zu einer Einblutung in das Gehirn führen. Je nachdem, wie viele und welche Bereiche des Gehirns betroffen sind, können bleibende Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder der Tod resultieren.

Nierenversagen

Wenn die Nieren nicht mehr genügend mit Blut versorgt werden, können sie ihre wichtigste Funktion, nämlich die Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten, nicht mehr ausreichend erfüllen, schließlich kann sogar das ganze Organ versagen.

Augenschäden

Veränderungen der Blutgefäße des Augenhintergrunds (Netzhaut) lassen sich schon sehr früh in einer augenärztlichen Untersuchung erkennen. Bei chronischem Bluthochdruck kann es durch das Einreißen kleinerer Blutgefäße zu Einblutungen in die Netzhaut kommen. Die Verengung der Arterien kann eine Minderdurchblutung bis zum Infarkt des Sehnerven und der Netzhaut führen. Beides führt zu einer Sehverschlechterung bis zur Erblindung des betroffenen Auges.

Für den Patienten stellt die Hypertonie ein hohes Risiko dar, an einer der oben beschriebenen Komplikationen zu erkranken oder sogar zu sterben. Vorsorgeuntersuchungen, Prävention und Therapie sind also lebenswichtig!

Diagnose

Zunächst muss der Arzt abklären, ob bei Ihnen eine Hypertonie vorliegt, um welche Form es sich handelt und ob schon Organschäden vorliegen oder nicht. Eine einmalig gemessene Blutdruckerhöhung besagt noch nicht, dass Sie unter einer Hypertonie leiden, denn schon die Aufregung des Patienten beim Arztbesuch kann zu erhöhten Blutdruckwerten führen, die im normalen Leben nicht auftreten. Daher sollten mindestens zwei Messungen bei zwei Arztbesuchen einen erhöhten Blutdruckwert aufzeigen, bevor man von einer Hypertonie spricht.

Noch besser ist bei Verdacht auf Bluthochdruck eine 24-Stunden- Blutdruckmessung, um das Verhalten des Blutdrucks mit seinen Tagesschwankungen zu erfassen. Hierfür eignet sich auch die Blutdruckselbstmessung durch den Patienten mittels auf dem Markt erhältlicher Blutdruckmessgeräte. Die selbst gemessenen Werte sollten aber vom Arzt überprüft werden.

Wird nun eine Hypertonie diagnostiziert, werden noch weitere Untersuchungen der Gefäße, der inneren Organe und der Augen sowie Blutuntersuchungen durchgeführt, um Form und Schweregrad des Bluthochdrucks zu erkennen. Danach wird die individuelle Therapie festgelegt und eingeleitet.

Nur durch mehrmals durchgeführte Blutdruckkontrollen kann eine Hypertonie diagnostiziert oder ausgeschlossen werden.