Schwangerschaft - Allgemeine Informationen

Physiologische Veränderungen

Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft beträgt in der Regel zwischen neun und 15 kg. Sie setzt sich zusammen aus der Zunahme des Körperwassers, dem Gewicht des Föten, des Fruchtwassers, der Plazenta und des vergrößerten Uterus. Weiterhin werden zusätzliche Fettdepots von ein bis zwei Kilo angelegt, die als Energiespeicher dienen und während der Stillzeit mobilisiert werden.

Die gesteigerte Sekretion des Hormons Progesteron (Schwangerschaftsschutzhormon) kann eine vorübergehende Verstopfung auslösen, da dieses Hormon die Darmperistaltik herabsetzt. Ebenso verringert es die Muskelspannung des sogenannten Ösophagussphinkters, der den Rückfluss des Mageninhaltes in die Speiseröhre verhindert. Deshalb kann es im letzten Schwangerschaftsdrittel zu Sodbrennen kommen. Auch Übelkeit und Völlegefühl sind auf die gesteigerte Progesteronsekretion zurückzuführen.

Kohlenhydratstoffwechsel

Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel ist die Insulinproduktion erhöht. Da Insulin eine Hormon ist, das den Blutzucker senkt, kann es zu Unterzuckerungserscheinungen kommen. Deshalb sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten geachtet werden. Sinnvoll ist es ebenfalls, die Portionen auf mehrere Mahlzeiten aufzuteilen, so dass ein konstanter Blutzuckerspiegel gewährleistet und Verdauungsstörungen vermieden werden. Die Kohlenhydrate sollten hauptsächlich in komplexer Form zugeführt werden (z. B. Vollkornbrot, Kartoffeln, Gemüse, Vollkornnudeln, Vollkornreis).

Eiweißstoffwechsel

Der Eiweißbestand der Schwangeren bleibt wie das Aminosäurespektrum unverändert. Im Vergleich dazu ist der Aminosäurengehalt im Blut des Föten erhöht, da die Plazenta alle wichtigen Aminosäuren aktiv zum Fetus transportiert.

Fettstoffwechsel

In der Schwangerschaft sind nahezu alle Fettfraktionen (z. B. Cholesterin, Triglyceride) um 50 % erhöht, d. h. das Blutbild einer Schwangeren entspricht dem einer hochgradigen Fettstoffwechselstörung. Der höhere Energiebedarf sollte nicht durch eine höhere Fettzufuhr gedeckt werden. Denn eine höhere Fettzufuhr könnte zu Völlegefühl und Übelkeit führen.