Erkältung? Nein danke.
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle,
Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit
Mittwoch, 26. Januar 2011
So schützen Sie sich vor Husten, Schnupfen und Co.
Viele Ratschläge entbehren einer wissenschaftlichen Grundlage
Wer kennt es nicht? Kaum sinkt das Quecksilber im Thermometer Richtung Null oder sogar darunter, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Menschen um einen herum ihre Taschentücher auspacken oder anfangen zu husten. Nun scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis es einen selbst auch erwischt. Und ebenso zahlreich wie die Menschen im eigenen Umfeld sind auch die Tipps, Tricks und Hausmittelchen zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen. Viele dieser Ratschläge entbehren allerdings einer wissenschaftlichen Grundlage, sind bei näherer Untersuchung nicht wirksam, z. T. auch teuer.
Was passiert bei einer Erkältung?
Erste Symptome
Eine Erkältung ist eine Infektionskrankheit, die meist durch Viren, manchmal zusätzlich auch durch Bakterien hervorgerufen wird. Die ersten Symptome sind meist ein Kratzen im Hals oder Halsschmerzen. Innerhalb von ein paar Tagen können weitere Beschwerden hinzukommen, z. B. eine verstopfte oder laufende Nase, Niesen, Husten und Kopfschmerzen. Manchmal geht die Erkrankung auch mit leichtem Fieber und allgemeiner Mattigkeit einher. Gewöhnlich dauert sie ca. eine Woche, die schlimmsten Beschwerden sind meist bereits nach den ersten drei bis vier Tagen überstanden.
Kinder erkranken häufiger
Erwachsene erkranken im Schnitt zwei- bis viermal jährlich an einer Erkältung, Kinder deutlich häufiger. Haupterkrankungszeit ist der Winter, da in dieser Jahreszeit die Schleimhaut von Nase und Rachen durch Heizungsluft oft ausgetrocknet ist und Erkältungsviren damit leichter eindringen können. Die Häufigkeit der Erkrankung ist nicht unbedingt ein Zeichen für Störungen in der Immunabwehr, sondern auch auf die Vielzahl an unterschiedlichen Erkältungsviren und deren Wandlungsfähigkeit zurückzuführen: Hat der Körper Abwehrmechanismen gegen ein Virus entwickelt, bedeutet dies nicht unbedingt, dass er auch vor anderen geschützt ist. Dies ist auch der Grund für die häufigere Erkrankung von Kindern.
Der Wunsch eine Erkältung zu umgehen, ist groß
Erkältungen gehen zwar selten mit Komplikationen wie Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis und Infektionen des Kehlkopfes einher, dennoch ist die individuelle Krankheitslast häufig hoch und folglich auch der Wunsch, eine Krankheit bereits im Voraus zu vermeiden. Hierzu kursieren zahlreiche Tipps und Heilmittel. Die Wirksamkeit einer Reihe dieser Tipps ist allerdings wohl eher eine Frage des Glaubens. Sinnvoller erscheint es – wo immer möglich – Erkältungsviren aus dem Weg zu gehen bzw. richtig damit umzugehen.
Was hilft wirklich? Und wie kann man sich im Voraus vor einer Erkrankung schützen?
Viren lauern überall, insbesondere dort, wo viele Menschen unterwegs sind, beispielsweise in Kaufhäusern und öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Ansteckung durch niesende und hustende Menschen lässt sich möglicherweise (wenn auch schwierig) vermeiden. Da Viren aber auch auf Türklinken, der Taste am Fahrkartenautomat oder auf Geldscheinen zu finden sind, empfiehlt es sich gerade im Winter, häufiger die Hände zu waschen und nicht mit ungewaschenen Händen an Nasen oder Augen zu reiben. Zum Abspülen der Viren genügen Wasser und Seife, ein zusätzliches Desinfizieren ist unnötig und schadet außerdem der Haut. Häufig wurde auch geraten, auf einen Händedruck mit erkrankten Personen zu verzichten, dies kann aber im Berufsalltag zu Missverständnissen führen.
Zum Schluss eine gute Nachricht für alle frisch Verliebten bzw. Verliebt-Gebliebenen…
Da die die Erkältung auslösenden Viren entgegen früherer Annahmen nicht durch den Mund, sondern durch Nase und Augen zu ihrem Wirt gelangen, steht einem Kuss aus gesundheitlicher Sicht nichts im Wege.
Lesen Sie hierzu auch: Für ein gutes Abwehrsystem.
verfasst von Dr. oec. troph. Christina Bächle am 26. Januar 2011 um 07:05
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