MRSA-Krankenhauskeime in mariniertem Grillfleisch

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Montag, 25. August 2014

Schlechte Nachrichten für Grillfreunde: Bei einer stichprobenartigen Untersuchung von abgepacktem, mariniertem Grillfleisch wurden in fast jeder siebten Probe MRSA-Keime nachgewiesen. Gefahr besteht insbesondere für Menschen mit schwachem Immunsystem.

Lagerfeuer

© chris-tina

Für die Untersuchung, die im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion durchgeführt wurde, kauften die Prüfer in Kiel, Berlin, Münster und weiteren zehn Städten abgepacktes Grillfleisch. Eingekauft wurde bei allen gängigen Supermarktketten und Discountern.

Bei der anschließenden Analyse der Fleischproben fanden die Prüfer in 14 Prozent der Proben MRSA-Keime, zum Beispiel in Schweinenackensteaks in Pfeffermarinade und marinierten Putenhacksteaks. MRSA oder Methicillin-resistente Staphylococcus aureus sind Bakterienstämme, die vor allem als Krankenhauskeime bekannt und gefürchtet sind. Denn im Unterschied zu herkömmlichen Erregern sind MRSA-Keime gegen einen Großteil der handelsüblichen Antibiotika resistent, was die Heilung erschwert. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) können MRSA-Keime Wundinfektionen und Atemwegsentzündungen hervorrufen.

Experten vermuten, dass ein übermäßiger oder falscher Einsatz von Antibiotika in der Tiermast zur Entstehung und Verbreitung der MRSA-Keime beigetragen hat. Auch ökologisch erzeugtes Fleisch kann betroffen sein. Bei Menschen mit einem schwachen Im-munsystem, zum Beispiel Kranken oder Kleinkindern, ist deshalb besondere Vorsicht angeraten.

Mit bloßem Auge lässt sich nicht erkennen, ob Fleisch mit MRSA-Keimen belastet ist. Zum Schutz vor einer Infektion ist eine gute Hygiene in der Küche unerlässlich. Vor und nach dem Hantieren mit rohen Zutaten sollten die Hände stets gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Außerdem rät das BfR, verschiedene Küchenutensilien für Rohes und Gegartes zu verwenden, damit Keime nicht von den rohen Zutaten auf fertig Gegartes übertragen werden können. Schneidebretter in der Küche sollten vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, möglichst keine Furchen haben und regelmäßig bei Temperaturen über 60 Grad in der Spülmaschine gereinigt werden.

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verfasst von am 25. August 2014 um 06:02

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