Städte mit allen Sinnen wahrnehmen

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Montag, 8. Juli 2013

Sehen, hören, riechen und tasten – diese Sinneswahrnehmungen lassen sich in Städten gut ausleben. Kann man Städte auch erschmecken? Ein neues Konzept aus England sieht dies vor. „Incredible edible“ (unglaublich essbar) heißt die Devise.

Karotten
© Dag Endresen

Vor fünf Jahren stellten Pam Warhust und Mary Clear aus Todmorden, einer kleinen Stadt in Nordengland, ein Schild mit der Aufschrift „Bedient Euch“ in ihren Gemüsegarten. Ihre Einladung war ernst gemeint, denn sie verfolgten ein bestimmtes Ziel. „Wir haben nur versucht, eine einfache Frage zu beantworten: Können wir eine gemeinsame Sprache finden, die über Alter, Einkommen und Kultur hinweg verstanden wird und die den Leuten hilft, einen neuen Lebensweg einzuschlagen, den Ort, an dem sie leben, anders zu sehen und anders über die Ressourcen nachzudenken, die sie verbrauchen und anders miteinander umzugehen?“

Was mit einem kleinen Garten begann, fand schnell Anhänger. Heute wachsen in ganz Todmorden Gemüse, Kräuter und Obst. Man kann auf essbaren Pfaden wandern und im Garten der Polizei Kohl, Erbsen und Möhren fürs Mittagessen ernten. Auch andere Behörden, Schulen, die Feuerwehr, Altenheime, Landwirte und die Tourismusindustrie vor Ort beteiligen sich an der Initiative.

Schmeckend die Stadt erleben – diese Idee findet auch in Deutschland Anklang. Vorreiter waren hier das hessische Witzenhausen mit seinem essbaren Wandelpfad und die Stadt Andernach in Nordrhein-Westfalen. Hier wurde ein Permakulturgarten angelegt, der dauerhaft produktiv und vielfältig nutzbar sein soll und mit einem Minimum an Fremdenergie und Personalaufwand auskommt. Außerdem wurden in der Stadt verstärkt Fruchtgehölze (Walnuss-, Esskastanien, Obstbäume) gepflanzt und am Burggraben werden jedes Jahr unterschiedliche Gemüsesorten zum Selbsternten (z.B. Tomaten, Bohnen und Zwiebeln) angebaut. Mit diesen Umgestaltungen möchte Andernach seine Grünflächen wieder erlebbar machen, lässt die Stadt in einem Schreiben verlauten. Und Pam Warhust aus Todmorden sieht sich ihrem Ziel ein Stückchen näher: „Die Zeit ist reif, die Leute wollen etwas tun, sie wollen an guten Taten teilhaben und sie wissen genau, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen und einander freundlich zu begegnen…“

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verfasst von am 8. Juli 2013 um 06:23

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