Wassermelone, ein Sommerklassiker

Autor/in: , Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
© Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit

Dienstag, 29. Juni 2021

Sie schmeckt süß und fruchtig, erfrischt, enthält viel Wasser, aber wenig Kalorien: Wassermelone ist der ideale Sommersnack. Doch auch die „inneren Werte“ der Wassermelone können sich sehen lassen.

Viele Menschen ordnen Melonen wegen ihres süßen Geschmacks dem Obst zu. Botanisch gesehen handelt es sich bei Wassermelonen um Kürbisgewächse. Daher zählen Melonen eigentlich zu den Gemüsesorten.

Forscher des Agrarforschungsdienstes (Agricultural Research Service, kurz ARS) des US-Landwirtschaftsministeriums haben kürzlich über 1.500 kleine Moleküle mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften in Wassermelonen identifiziert. In der Fachwelt werden diese Verbindungen als Phytochemikalien bezeichnet. Wer regelmäßig Wassermelone isst, profitiert von den darin enthaltenen Antioxidantien, freien Aminosäuren und Lycopin.

Antioxidantien bekämpfen im Körper freie Radikale und wirken damit einer Beschädigung der Zellen entgegen. Die in den Früchten enthaltenen nicht proteingebundenen Aminosäuren helfen, das Körpergewebe zu regenerieren. Darüber hinaus fördern sie die Verdauung und leisten sogar einen Beitrag zur Regulation des Blutdrucks.

Die Wassermelonenart Citrullus lanatus gehört zu den wichtigsten Gemüsepflanzen, die weltweit angebaut und konsumiert werden. Pro Jahr werden über 100 Millionen Tonnen dieser Melonenart geerntet. An ihren Inhaltsstoffen ist besonders bemerkenswert, dass sie mindestens ebenso viel Lycopin enthält wie eine rohe Tomate. Lycopin fördert die Gesundheit der Augen, des Herzens und wurde außerdem in Verbindung gebracht mit dem Schutz vor bestimmten Krebsarten. Darüber hinaus enthält Citrullus lanatus auch die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe Carotinoide und Flavonoide.

In den Augen des ARS-Wissenschaftlers Dr. Larry Parnell könnte die Wassermelone zu den erfrischenden und gesunden Obstoptionen auf einem sommerlichen Picknicktisch gehören. „Die Frucht hat viele Jahre der Evolution, Domestizierung und Selektion für wünschenswerte Qualitäten durchlaufen – vor allem solche, die mit der Farbe des Fruchtfleisches, der Textur und dem Nährstoff- und Zuckergehalt verbunden sind“, erläutert Parnell. „Aber unsere Forschung zeigt weiterhin, dass die Frucht eine breite Palette von Nährstoffen enthält, die die allgemeine Gesundheit verbessern.“

Viele Wassermelonen, die in Deutschland verzehrt werden, stammen aus Spanien, Iran, Türkei oder Israel. Bis sie im heimischen Supermarkt angeboten werden, legen sie weite Strecken zurück. Mitunter werden sie auch nicht ausreichend reif geerntet. Daher wäre es interessant zu wissen, wie sich der Gehalt an Inhaltsstoffen von Wassermelonen mit dem Reifegrad oder während der Nachreifung ändert und ob heimisches, reif geerntetes Obst möglicherweise doch die ernährungsphysiologisch gesehen bessere Alternative wäre.

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verfasst von am 29. Juni 2021 um 08:03

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