Rheuma - Medikamente

Bemerkung

Die hier angegebenen Dosierungen dienen lediglich der Orientierung. Sie sollten in jedem Fall mit dem Hausarzt oder Apotheker besprochen werden!

Unterscheidung

Aufgrund der vielfältigen Krankheitsformen des Rheumas gibt es auch eine Reihe unterschiedlicher Medikamente (Antirheumatika). Grundsätzlich unterscheidet man folgende Wirkstoffgruppen:

  • nicht-steroidale Antirheumatika
  • Glucocorticoide
  • "Basistherapeutika"
  • Knorpeldegenerations-hemmende Stoffe
  • Nicht-steroidale Antirheumatika zur örtlichen Anwendung

Nicht-steroidale Antirheumatika

Sie werden bei allen entzündlichen rheumatischen Erkrankungsformen eingesetzt. Diese recht heterogene Substanzgruppe besitzt sowohl entzündungshemmende als auch schmerzlindernde Eigenschaften und unterscheidet sich v.a. in ihrer Halbwertszeit. Das bedeutet, dass bei akuten Beschwerden (Steifheit am Morgen) Medikamente mit einer kurzen Halbwertszeit (kurzzeitige Wirkung) eingesetzt werden. Bei chronischen Schmerzzuständen (z.B. Morbus Bechterew) wird auf langwirkende Arzneimittel zurückgegriffen.

Nebenwirkungen

Typische Nebenwirkungen sind u.a. Magen-Darm-Beschwerden (z.T. Blutungen, Magengeschwüre), Nierenfunktionsstörungen, Hautreaktionen und Kopfschmerzen, Störungen der Blutbildung, Leberschäden, zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel etc.

Wirkstoffe

  • Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin, Paracetamol)
  • Indometacin
  • Diclofenac (z.B. Voltaren)
  • Ibuprofen

Glucocorticoide

Die in der Nebennierenrinde gebildeten Hormone (z.B. Cortisol, Cortison) werden bei akuten Problemen in hochdosierter Form verabreicht. Jedoch sollte die Therapie nur kurzzeitig angewandt werden, da sonst mit erheblichen Nebenwirkungen (z.B. Morbus Cushing) zu rechnen ist. Eine niedrigdosierte Behandlung zur Langzeittherapie kann im Einzelfall sinnvoll sein. Hier ist das Auftreten von Nebenwirkungen eher unwahrscheinlich.

Das künstlich aus Cortisol hergestellte Prednisolon (bzw. das Prednison aus Cortison) ist etwa 4x wirksamer als das Ausgangsprodukt.

Nebenwirkungen

  • Magen-Darm-Beschwerden (Gefahr eines Magengeschwürs, besonders in Kombination mit nicht-steroidalen Antirheumatika)
  • erhöhte Infektionsgefahr
  • verzögerte Wundheilung
  • Osteoporose durch Hemmung von Vitamin D
  • Cushing Syndrom (Umverteilung des Fettgewebes)
  • Bluthochdruck, Wassereinlagerungen, psychische Störungen, Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsellage

Basistherapeutika

Trotz ihres unscheinbaren Namens ist der Einsatz dieser Medikamente nur bei eindeutiger Diagnose sowie im fortgeschrittenen Krankheitsstadium angezeigt. Hierbei handelt es sich um langwirkende Antirheumatika, die nur über einen längeren Zeitraum wirken (Wochen bis Monate) und die v.a. bei der rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden. Zur Therapie von degenerativen rheumatischen Veränderungen sind sie nicht geeignet. Als Basistherapeutika werden zur Zeit folgende Substanzen eingesetzt:

Wirkstoffe

  • Goldpräparate
  • D-Penicillamin
  • Salazosulfapyridin
  • Immunsuppressiva und Immunmodulatoren

Knorpeldegenerations-hemmende Medikamente

Hierbei handelt es sich um Substanzen, die der Abnutzung der Gelenkknorpel entgegenwirken und eine partielle Regeneration ermöglichen sollen. Die Wirksamkeit dieser Präparate ist umstritten. Als Nebenwirkungen wurden allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock beobachtet.

Nicht-steroidale Antirheumatika zur örtlichen Anwendung

Es besteht weiterhin die Möglichkeit, nicht-steroidale Antirheumatika in Form von Salben, Gelen oder Sprays zu verabreichen. Die Wirksamkeit ist im Gegensatz zur oralen Einnahme wesentlich geringer.