Reizdarm - Krankheitsbild

Definition

Unter einem Reizdarm versteht man im Allgemeinen eine Funktionsstörung des Verdauungstraktes. Wenn insbesondere der Dickdarm (lateinisch: Colon) betroffen ist, spricht man häufig von Colon irritabile, Colitis mucosa, Colonneurose, Irritables Colon oder chronisch-spastischem Colon.

Beim Reizdarm sind diese Störungen jedoch meist nicht auf das Colon beschränkt, sondern häufig auch in anderen Verdauungsorganen (z.B. im Dünndarm) nachweisbar.

Aus Gründen der Einfachheit wird im Folgenden stets der Begriff des Reizdarms verwendet.

Symptome

Die Symptome, die einen Reizdarm anzeigen, können sehr unterschiedlich und wechselhaft sein, was die Diagnosestellung erschwert.

Die häufigsten Symptome sind:

  • Stuhlunregelmäßigkeiten (Wechsel von Verstopfung und Durchfall)
  • Gärungsstühle
  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Unverträglichkeiten von Speisen und Nahrungsmitteln
  • Schmerzen (häufig krampfartig) im Bereich des Colonverlaufs, v.a. einige Stunden nach den Mahlzeiten bzw. in Stresssituationen
  • Schleimabgang beim Absetzen des Stuhls, z.T. reine Schleimstühle

Da ein Reizdarm ähnliche Beschwerden aufweist wie viele ernsthafte Darmerkrankungen, z.B. Entzündungen des Darms, müssen vor der Diagnosestellung organische Erkrankungen des Magen-/Darmtraktes ausgeschlossen werden.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung eines Reizdarms sind nicht eindeutig geklärt, was die Diagnosestellung und Therapie erschwert.

Diskutiert werden folgende Faktoren als Ursachen oder Krankheitsauslöser:

  • eine ballaststoffarme Ernährung
  • Nahrungsmittelintoleranz: Häufig lösen bestimmte Nahrungsmittel Beschwerden aus bzw. verstärken diese.
  • Stress: Eine weitere Ursache wird in der Höhe der Stresstoleranz bzw. dem Ausmaß an Stress-Situationen im Alltag gesehen.
  • Seelische Konfliktsituationen